Angelika Rosina Kuntner - Ein Tod bei Feldkirch. Leben und Werk der Widerstandskämpferin Hilde Monte-Olday (1914-1945)

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In den letzten Kriegstagen des April 1945 ereignete sich ein einsamer Tod bei Feldkirch. Eine Frau verblutete an der Grenze zu Liechtenstein an einer Schussverletzung. Erst zwei Jahre später wurde die Identität der Toten geklärt - und damit das Ende eines Lebens, das so mutig und zielstrebig wie wenig andere geführt worden war, zumal im Kampf gegen den Nationalsozialismus.

1. Einleitung

1.1 Allgemeines

Bereits vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Jänner 1933 war vielen Menschen bewusst, welche Gefahr vom „Führer“ sowie von den Mitgliedern und Anhängern der faschistischen NSDAP ausging. Der Widerstand zwischen 1933 und 1945 regte sich jedoch nicht, wie von manchen Linken, zumal Kommunisten, erhofft, als organisierte revolutionäre Massenaktion des „Proletariats“, vielmehr manifestierte er sich in einer großen Bandbreite von Handlungen wie der Verteilung von Flugblättern, politischer Aufklärungsarbeit aus dem Untergrund, Widersetzlichkeit Einzelner, Desertion, Sabotageakten, bewaffnetem Widerstand sowie Umsturz- und Attentatsversuchen.

Für die Bekämpfung des nationalsozialistischen Regimes waren die Analyse der politischen Verhältnisse und der Stimmungslage in der Bevölkerung sowie regelmäßige entsprechende Berichte – insbesondere angesichts des verbrecherischen Charakters des NS-Regimes – von größter Bedeutung. Um besser operieren zu können, verlagerten die Mitglieder solcher „Nachrichtendienste“ ihre Aktivitäten teilweise ins europäische Ausland. Zu einem dieser Netzwerke von KorrespondentInnen, KurierInnen und AgentInnen gehörte Hilde Olday, geborene Meisel.

2. Hauptteil

2.1 Herkunft

Wer war Hilde Olday, geborene Meisel, alias Elizabeth Olday, Hilda Monte, Helen Harriman, Selma Trier, Eva Schneider, Hilde Bachmann?

Sie war - 1914 in Wien geboren und in Berlin aufgewachsen - die jüngere von zwei Töchtern [1] der aus Konitz in Westpreußen stammenden Rosa Meisel, geborene Meyer (1889-….), und des in Kaschau geborenen Kaufmanns Ernst Meisel (1886-1953). Kaschau gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zur Donaumonarchie. Hilde Meisels demokratisch gesinnte bürgerlich-jüdische Familie lebte viele Jahre im Berlin der Weimarer Republik. Da die körperlich fragile Hilde Meisel als Kind bis ins Jungmädchenalter unter einer krankhaften Störung der Schilddrüsenfunktion litt, hielt sie sich, in Begleitung ihrer Mutter, immer wieder zu Kuraufenthalten in der Schweiz auf.

2.2 Politische Gesinnung

Nach der Grundschule besuchte sie das Lyzeum in Berlin und schloss sich bereits mit 15 Jahren dem „Internationalen Sozialistischen Kampfbund“ („ISK“), einer Splittergruppe der SPD in der Weimarer Republik, an, welche 1925 gegründet worden war. Der „ISK“ war aus dem „Internationalen Sozialistischen Jugendbund“ („ISJ“ bzw. „IJB“) hervorgegangen. Die Organisation blieb, trotz ihres Verbots nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Jahr 1933, bis zum Spätsommer 1938 relativ unbehelligt, wurde dann aber bis auf den Kern zerschlagen. Sie war jedoch im Untergrund – unterstützt durch Auslandsgruppen – bis zum Kriegsende aktiv. Eine solche Auslandsgruppe befand sich in London. Die dortige Zelle umfasste ca. 20 Personen - Hilde Meisel war eines der tatkräftigsten Mitglieder.

Dass Hilde Meisel in so jungen Jahren zielstrebig politisch tätig war, dürfte zu einem gewissen Grad auf das Vorbild ihrer Schwester Margot Meisel zurückzuführen sein. Margot Meisel war, mit Billigung der Eltern, 1924 in den deutsch-jüdischen „Wanderbund“ eingetreten und hatte sich innerhalb dieser Organisation schon bald dem linkssozialistischen „Schwarzen Haufen“ („SH“) angeschlossen. Sie verliebte sich binnen kurzem in den Kopf des „SH“, Max Fürst, was angeblich zu Konflikten mit ihren Eltern führte. Trotzdem erlaubten die Eltern der erst 14-jährigen Margot, in ein möbliertes Zimmer zu ziehen. Ihren damaligen Freund, den Tischler und Schriftsteller Max Fürst (1905-1978)[2], ehelichte sie ein paar Jahre später. Die beiden wurden Eltern einer Tochter namens Birute Hanna, Jahrgang 1930, und eines Sohnes namens Hans Elnis, geboren 1933.

Ideologe des „SH“ war der spätere Jurist Hans Achim Litten (1903-1938)[3]; seine marxistischen Ideen prägten sicherlich auch Hilde Meisel, die ebenfalls Mitglied im „SH“ wurde. In dieser Zeit entstand vor allem ein Netzwerk der Freundschaft, das lange Jahre Bestand hatte.

Hilde Meisel war bereits 1932 für das „ISK“-Organ „Der Funke“ als Korrespondentin in Paris tätig; sie schrieb unter anderem Artikel über die ökonomischen Probleme Frankreichs, Englands und Spaniens. Ihre Schwester Margot hingegen war in Deutschland geblieben. Sie versuchte mithilfe ihres Ehemanns den gemeinsamen Freund Hans Achim Litten, mit dem sie lange in einer Wohn- und Arbeitsgemeinschaft gelebt hatten, aus dem KZ Brandenburg zu befreien. Die beiden gerieten jedoch in eine Falle der Gestapo. Die Eheleute wurden sofort interniert. Max Fürst wurde im Gestapogefängnis Columbiahaus und später im KZ Oranienburg brutal misshandelt. Margot Fürst saß ebenfalls mehrere Monate im Gefängnis. Aufgrund verschiedener glücklicher Umstande [4] kam das Ehepaar Fürst 1934 frei, emigrierte 1935 nach Israel und entging damit Hitlers „Endlösung der Judenfrage“.

2.3 Der Weg in den Widerstand führt über London

Hilde Meisel war es schon 1933 gelungen, nach England zu emigrieren, wo sie nach dem Abbruch eines Kunststudiums bis einschließlich 1934 an der „London School of Economics“ Nationalökonomie studierte. Während dieser Zeit beteiligte sie sich, trotz erheblicher Risken, die zum Teil aus ihrer jüdischen Abstammung resultierten, an Widerstandsaktionen im Rahmen des „ISK“. Als Studentin fiel es ihr anscheinend leicht, unauffällig zwischen London und Berlin zu pendeln. Sie pflegte weiterhin intensiven Kontakt zu politischen Freunden in Deutschland, leistete Kurierdienste, schmuggelte Literatur und Informationen nach und aus Deutschland und half verfolgten Menschen bei der Flucht. Anlässlich eines Berlin-Aufenthalts, kurz nachdem Margot Fürst freigekommen war, sahen sich die Schwestern vermutlich das letzte Mal.

1938 ging Hilde Meisel mit dem britischen Künstler, Karikaturisten, Kriegsdienstverweigerer und Anarchisten deutsch-kanadischer Abstammung John Olday (1905-1977), eigentlich August Wilhelm Oldag, eine Scheinehe ein, um die britische Staatsangehörigkeit zu erlangen. Auch John Olday[5] war auf seine Weise im Widerstand tätig. Nach 1933 soll er, damals noch in Deutschland, durch Kontakte zu nationalsozialistischen Kreisen immer wieder an wichtige Informationen gekommen sein. 1938 stand deshalb seine Verhaftung durch die Gestapo bevor. In letzter Sekunde gelang ihm die Flucht nach London. Von dort aus plante er die Bildung eines Spartakusbundes in Deutschland, dessen Aktivisten völlig frei entscheiden sollten, welche Aktivitäten sie setzen wollten. Darüber hinaus war er Mitglied der „Internationalen Bakunin-Gruppe“. [6] Mit deren Unterstützung gab er das „Mitteilungsblatt deutscher Anarchisten“ heraus. Die Gruppe entfaltete weiters eine rege Gegenpropaganda-Tätigkeit gegen Hitler in den Kriegsgefangenenlagern. Besonders unter den deutschen Gefangenen soll es vermehrt gelungen sein, Anhänger zu finden.

Etwa ein Jahr nach dem Erlangen der englischen Staatsbürgerschaft trennte sich Hilde Olday gemeinsam mit Fritz Eberhard [7] und anderen Mitstreitern und Mitstreiterinnen vom „ISK“, weil sie sich in der internen Diskussion um die Frage der Mittel im antifaschistischen Widerstand auf Seiten der Verfechter einer radikalen Opposition positionierte. Teile des „ISK“ fürchteten, dass nach einem erfolgreichen Attentat auf Hitler lediglich die Spitze des Eisberges gekappt wäre und potenzielle Nachfolger nahtlos fortsetzen würden, wo Hitler aufgehört hatte. Hilde Olday befürwortete Anschläge auf Hitler, den sie als Galionsfigur sah, aber auch auf dessen Gefolgschaft, die es mit zu stürzen galt. Woher das Gerücht stammt, wonach sie 1939 am „Bürgerbräu-Attentat“ [8] beteiligt gewesen sein soll, ist nicht mehr zu eruieren. Ihre Teilnahme ist jedenfallsnicht zu verifizieren. Überhaupt ranken sich viele Legenden um Hilde Olday. Belegt ist aber ihr Engagement beim „Sender der europäischen Revolution“, welcher sich vornehmlich mit praktischen Anweisungen in Sachen Industrie- und Transportsabotage an deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen wandte.

Zeitgleich bemühte sich Hilde Olday intensiv um die Rettung von Hans Litten, den man nach körperlich zermürbenden Aufenthalten in den KZs und Gefängnissen von Spandau, Sonnenburg, Moabit, Brandenburg, Esterwegen, Lichtenburg und Buchenwald schließlich nach Dachau verbracht hatte.[9] In der Hoffnung auf seine mögliche Freilassung korrespondierte sie unablässig mit anderen Unterstützern und erreichte sogar, dass am 26. Jänner 1938 im "Manchester Guardian" ihr Aufruf unter dem Titel „The Tragic Case of Hans Litten“ veröffentlicht wurde. Doch alle Interventionen kamen zu spät. Nach dem Foltertod eines Freundes und der entsprechenden Drohung der Wachmannschaft gegen ihn entschloss sich Litten allem Anschein nach, seinem verzweifelten Dasein selbst ein Ende zu bereiten. Man fand ihn erhängt in der Latrine auf.

Im Herbst 1938 kam es in London zur Gründung einer Scheinfirma durch den Secret Service unter dem Namen „Union Time LTD“. [10] Diese als Exportfirma getarnte Geheimdiensteinrichtung war recht erfolgreich im Enttarnen feindlicher Agenten und deren Festsetzung. Im Mai 1939 wurde Hilde Olday beim Leiter dieser Dienststelle, einem gewissen Mr. Strauss (dabei dürfte es sich um Baron George Russell Strauss gehandelt haben)[11], vorstellig. Sie legte Strauss das Empfehlungsschreiben eines in Deutschland tätigen Vertrauensmannes mit den Initialen M. G. vor und empfahl sich als Agentin. Auf die Frage nach ihren persönlichen Daten gab Hilde Olday den Decknamen „Hilda Monte“ als Arbeitsnamen und „Elizabeth Olday“ als ihren amtlich registrierten Namen an. Als Geburtsland nannte sie England, die angebliche Heimat ihres 1917 in Frankreich gefallenen Vaters, dichtete ihrer „deutsch-jüdischen“ Mutter eine zweite Eheschließung an und behauptete, dass diese von der Gestapo erschossen worden sei, als sie ihren jüdischen Ehemann vor dem KZ Dachau bewahren wollte. Jenen, ihren Stiefvater Ernst Rosenstiel, erklärte sie ebenfalls für tot. Sie erwähnte nebenbei, dass sie sich als Tochter eines britischen Offiziers stets als Engländerin gefühlt habe und wies auf ihre ausgezeichneten Deutschkenntnisse sowie die guten Verbindungen zu deutschen Widerstandsgruppen hin. Herr Strauss wollte von sich hören lassen.

Dem Vernehmen nach soll Hilde Olday, nach dem Verlassen des Büros der „Union Time LTD“, ihre von Mr. Strauss zwecks Überprüfung ihrer Person auf sie angesetzten Verfolger souverän abgeschüttelt haben. Nach vier Wochen sprach Hilde Olday ein zweites Mal bei Mr. Strauss vor und erbot sich, eine Probe ihres Könnens zu liefern. Am 12. Juli 1938 erhielt Mr. Strauss eine Mitteilung von seiner „Agentin“, die besagte:

„Der deutsche Lloyddampfer 'Berlin' wird zu militärischen geheimen Zwecken benutzt. Er transportiert Waffen und Munition, als Waren camoufliert, nach Danzig. Die Leute, mit denen ich in Verbindung stehe, haben dafür gesorgt, dass die 'Berlin' am 18. Juli in der Ostsee ein schwere Havarie haben wird.“

Nun wurde man beim Secret Service auf „Hilda Monte“ aufmerksam. Denn am 18. Juli 1939 ging der Dampfer Berlin [12] infolge einer Explosion leck, kurz nachdem er aus dem Hafen von Swinemünde ausgelaufen war. Nach diesem Zwischenfall gehörte „Hilda Monte“ dem englischen Geheimdienst an.

Unter dem Decknamen „Helen Harriman“ versuchte Hilde Olday im Frühjahr 1941, mit britischer Unterstützung nach Deutschland zu reisen. Sie gelangte jedoch nur bis nach Portugal und musste später wieder nach London zurückkehren. Zuvor hatte sie in Zusammenarbeit mit der „ITF“ (Internationale Transportarbeiter-Föderation) neue Kontakte zu verschiedenen Geheimdiensten der Alliierten hergestellt und zerrissene Fäden der Widerstandsbewegung von Neuem geknüpft. Während der Zeit ihres Aufenthaltes in Portugal hörte Hilde Olday von Emigranten, dass die Stimmung der Bevölkerung in Deutschland gedrückt sei, nachdem die Royal Air Force die ersten großen Angriffe gegen Berlin geflogen hatte. In Lissabon traf sie auch auf ihre Freundin Gisela Peiper-Konopka (1910-2003)[13], die wie sie selbst und ihre Schwester Margot früher dem Netzwerk des „SH“ und „ISK“ angehört hatte und nun gerade einen Zwischenstopp auf dem Weg in die amerikanische Emigration machte. Ihr erzählte Hilde Olday, sie sei dabei, in die unter nationalsozialistischer Herrschaft stehenden Länder zurückzukehren, um die Widerstandskämpfer im Untergrund zu unterstützen.

Nach ihrem Aufenthalt in Portugal soll es Hilde Olday gelungen sein, in geheimdienstlicher Mission als Stenotypistin in einer Berliner Musikalienfirma unterzukommen. Trotz der erschwerten Bedingungen durch den weiter fortschreitenden Krieg bediente sie regelmäßig einen „stummen Briefkasten“ in der Staatsbibliothek Unter den Linden mit verschlüsselten Informationen. Nachdem der Musikalienverlag in Konkurs gegangen war, schleuste sie der britische Agent „A 236“ 1943 in die von der deutschen Abwehr streng überwachte und hervorragend getarnte Versuchsstation für V-Waffen [14] in Peenemünde als seine Sekretärin ein. Dem Agenten „A 236“ (Ingenieur und Major eines Pionierregiments) gelang es unter dem Namen Dr. Heinz Münter, eine Anstellung als Konstruktionszeichner in der geheimen Einrichtung zu bekommen. Da die Mitarbeiter in Peenemünde auf Schritt und Tritt überwacht wurden und das Lager höchst selten verlassen durften, war es vollkommen undenkbar, an geheimes Material heranzukommen. Dies lag aber ohnehin nicht in der Absicht der beiden Spione. Sie waren lediglich daran interessiert, die genaue Lage strategisch wichtiger Gebäude nach England zu übermitteln, um damit ein erfolgreiches Bombardement zu ermöglichen.

In monatelang dauernder Kleinarbeit stellte Hilde Olday genaue Pläne für dieses bevorstehende Unternehmen der englischen Luftwaffe her, und Agent „A 236“ brachte sie, während seine Vorgesetzten ihn urlaubend in Süddeutschland wähnten, über Portugal nach London. Nach seiner Rückkehr unterrichtete er Hilde Olday von seinem bevorstehenden Rückzug aus dem Gefahrengebiet und wies sie an, sich selbst rechtzeitig vor dem Bombardement in Sicherheit zu bringen. Als späterer Treffpunkt war Liechtenstein vorgesehen. Der Bombenangriff - am 18. August 1943 - kam für die Deutschen völlig unerwartet. Hilde Olday überlebte das Bombardement, weil sie sich krankgemeldet hatte. Als man später ihr Zimmer durchsuchte, fand sich anscheinend in einer Schublade ein Fahrschein der Londoner U-Bahn von 1939.

Ein weiteres Biografiefragment Hilde Oldays findet sich im Kreis um Willem Visser ’t Hooft (1900-1985) [15], den Generalsekretär des ökumenischen Weltkirchenrats in Genf. Hilde Olday war im September 1944 mit ihrer Freundin Anna Beyer [16] von einem Flugzeug in der Nähe des Genfer Sees in Frankreich abgesetzt worden war, um an einer Konferenz teilzunehmen, welche von Widerstandskämpfern aller europäischen Länder abgehalten wurde. Vorher war sie im Rahmen des "Faust Project" von der "Labor Section" des „Office of Strategic Services“ (das „OSS“ war ein Nachrichtendienst des US-Kriegsministeriums) angeworben worden. Alle Angeworbenen wurden genauestens instruiert, wie sie sich während eines Deutschlandeinsatzes zu verhalten und worauf sie zu achten hätten. Sie wurden sogar im Fallschirmspringen unterwiesen, wobei sich Hilde Olday nicht durch besondere Geschicklichkeit hervorgetan haben soll. Mit Unterstützung eines englischen Offiziers gelangten Hilde Olday und Anna Beyer nach der Landung in den Kurort Thonon-les-Bains, wo sie sich während der nächsten vier Wochen aufhielten. In Begleitung von René Bertholet reisten sie illegal nach Zürich, wo sie mit gefälschten Papieren ausgestattet wurden. Mit Hanna Bertholet (1901-1970) [17] nahm Hilde Olday anschließend an dem bereits erwähnten - drei Konferenzen umfassenden - Kongress im Genfer Haus von Willem Visser ’t Hooft teil.

Im Anschluss reiste sie mit Anna Beyer weiter in die Tessiner Alpen, wo die Freundinnen vor­übergehend im Ferienhaus des Ehepaars Bertholet wohnten. Dieses Ferioenhaus diente auch als Aufenthaltsort für Emigranten. Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit wieder eine Annäherung Hilde Oldays an den „ISK“ stattfand. Kurz vor Kriegsende sollen Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Bern versucht haben, Hilde Olday, Anna Beyer, Hanna Bertholet und Änne Kappius[18] für Sabotagaufträge in Deutschland anzuwerben, was aber alle Frauen außer Änne Kappius ablehnten.

Einige Zeit später nahm Hilde Olday höchstwahrscheinlich vom Tessin aus Kontakt zu Genossen in den Widerstandskreisen um die „Gruppe 05“[19] in Österreich auf und passierte wohl irgendwann im Frühjahr 1945 illegal die Grenzlinie in Richtung Vorarlberg. Frühmorgens am 17. April 1945 wollte sie Vorarlberg durch ein dichtes Waldgebiet, oberhalb der „Letze“ bei Feldkirch, in Richtung Liechtenstein wieder verlassen, als sie von einer Grenzwache aufgehalten wurde. Sie befolgte die Aufforderung des Beamten, ihn zur Grenzaußenstelle zu begleiten.

Nervenstark behauptete sie, im Auftrag des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda verschiedene Briefe in die Schweiz zu transferieren, woraus sich auch erkläre, warum sie eine Pistole mit sich führe. Die situationsbedingt überforderten Grenzbeamten beauftragten einen Hilfszollassistenten, die aufgegriffene Frau zum Hauptzollamt Tisis zu eskortieren, um weitere Überprüfungen vornehmen zu lassen. Ca. 150 Meter vor dem Hauptzollamt soll Hilde Olday plötzlich in Richtung Schweizer Grenzübergang gerannt sein. Als die Frau, die laut Papieren den Namen Eva Schneider trug, der Aufforderung stehenzubleiben nicht Folge leistete, schoss der Grenzbeamte auf sie. Hilde Olday erlitt durch den Schuss eine erhebliche Verletzung der Arterie im Bereich des rechten Oberschenkels. Sie verstarb nach wenigen Minuten an der daraus resultierenden Blutung.

Im von Hilde Olday mitgeführten Rucksack fand sich neben einer Pistole samt Munition und „verschiedenen Effekten“ ein Geldbetrag in der Höhe von 2042,78 Reichsmark. Die Kosten für die Bestattung auf dem evangelischen Friedhof in Feldkirch, in der Höhe von 148,00 Reichsmark, wurden davon bestritten.

Erst zwei Jahre später, am 1. Februar 1947, wurde die wahre Identität der so sinnlos wie tragisch zu Tode gekommenen „Eva Schneider“ durch den damaligen Vorarlberger Nationalratsabgeordneten Anton Linder (1880 bis 1958) [20] aufgrund seines Antrags auf Richtigstellung der Personalien im Sterberegister aufgedeckt. Anton Linder nannte in seinem Schreiben als richtigen Namen der Toten „Hilde Olday geborene Meisel“ und konnte weitere Personen, unter anderem die damals in Ägypten wohnhaften Eltern Hilde Oldays, als Zeugen zum Nachweis der Identität benennen. Mit Beschluss vom 25. März 1947 wurde vom Bezirksgericht Feldkirch die Richtigstellung der Personalien im Sterberegister angeordnet, worauf das Standesamt den entsprechenden Änderungseintrag vornahm.

2.4 Publizieren gegen den Nationalsozialismus

Während ihres Exils in England meldete sch Hilde Olday mit Vorträgen, die sie für die „Fabian Society“ in Bildungseinrichtungen und für Armeeangehörige über die Situation in Deutschland, den Widerstand gegen Hitler und die Ziele des Nationalsozialismus hielt, aber auch mit Presseberichten, Rundfunkmanuskripten und umfangreichen Buchpublikationen, mit Essays und Gedichten zu Wort.

Unter dem Namen Hilda Monte veröffentlichte sie 1940 zusammen mit dem Journalisten Fritz Ebert (1896-1982 - sein Geburtsname war Hellmut von Rauschenplat) „How to Conquer Hitler“. Darin legten die beiden Autoren klar, wie Hitler die Kriegsführung ökonomisch und finanziell abzusichern gedachte. Zum Beispiel war den Ausführungen zu entnehmen, wie sich Deutschland mittels Italien, dem Balkan, den skandinavischen Ländern und der Schweiz – welche sich via Italien den Markt in Südafrika eröffnet hatte – mit Rohstoffen und andern Gütern versorgte. Auch die Zwangskooperation mit Polen und der Tschechoslowakei sowie die Zusammenarbeit mit Russland nach dem Hitler-Stalin Pakt, welche die Finanzierung des Krieges erheblich erleichterte, wurden beleuchtet.

Die Broschüre "Help Germany to revolt!“ – in Form eines Appells an einen Freund in der Labour Partei im Briefstil geschrieben – war ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt mit Fritz Ebert. Darin brachten die beiden Autoren zwei plausible Gründe für das Ausbleiben des Widerstands der Deutschen in den Jahren nach 1933 zu Papier. Zum einen freuten sich die Menschen laut den Verfassern anfänglich über den scheinbaren wirtschaftlichen Aufschwung und die "Heilsversprechungen" Hitlers, zum anderen waren sie alsbald zu verängstigt bzw. eingeschüchtert, um gegen das unbarmherzig brutale Regime zu opponieren. Sowohl Hilde Olday als auch ihr Co-Autor waren überzeugt, dass im Gegensatz dazu nach dem Ersten Weltkrieg eine Revolution von allen Sozialisten mitgetragen worden wäre, falls die Alliierten die nötige Unterstützung gewährt hätten, was in ihren Augen einen beständigen Frieden in Europa garantiert hätte.

Ihr 1943 in London veröffentlichtes Buch „The Unity of Europe“ spiegelt Hilde Oldays politische Ansichten und Erkenntnisse am eindrücklichsten wider. Sie forderte darin die Schaffung einer sozialistischen Staatengemeinschaft innerhalb Europas, in der die einzelnen Nationen auf einen Teil ihrer Souveränität verzichten müssten. Dadurch sollte ein stabiles Gleichgewicht zwischen den besser und den schlechter entwickelten Nationen erreicht werden. Dabei war für sie die volle Einbindung Nachkriegsdeutschlands in dieses friedvolle Europa unerlässlich. Die Einheit dieses zukünftigen Europas sollte durch eine zentrale Autorität garantiert werden. Neben den politischen, kulturellen und militärischen Aufgaben sollten ebenfalls die grundlegenden wirtschaftlichen Belange in der Verantwortung dieser zentralen Autorität liegen. Was den Wirtschaftsbereich anbelangt, vertrat Hilde Olday eine erstaunlich pragmatische Auffassung. Ähnlich wie andere, damals namhafte, Ökonomen [21] sah sie in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit den Auftakt für eine europäische Einigung und billigte durchaus, dass an das NS-Wirtschaftssystem angeknüpft werden sollte.

In Sachen Erziehungs- und Bildungswesen wies Hilde Olday darauf hin, dass ein Umerziehungsprogramm nur dann von Erfolg gekrönt sein werde, wenn man genau wisse, mit wem man es zu tun habe. Um eine Gesellschaft auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit aufzubauen, bedürfe es der Unterstützung breiter Massen, wobei der Jugend besonderes Augenmerk zu gelten habe. Sie betonte immer wieder, wie wichtig es sei, eigenverantwortlich handeln zu lernen. Es genüge nicht, eine umfassende Bildung als einzigen Schlüssel zum Erfolg zu werten. Denn die Erfahrung habe gezeigt, dass klassische Bildungs- und Erziehungseinrichtungen vor dem Nationalsozialismus völlig versagt hätten. Sie beklagte in diesem Zusammenhang besonders den Einfluss der katholischen und protestantischen Kirche. Hilde Olday war zutiefst überzeugt, dass das Schulsystem reformiert werden müsse. Die Lehrenden sollten sehr genau ausgewählt werden, erklärten Gegnern des Nationalsozialismus sollte auf jeden Fall der Vorzug gegeben werden. Sie wünschte sich dahingehend ein effizientes Kontrollsystem durch die Siegermächte. Zu den flankierenden Maßnahmen, welche staatsbürgerliche Mündigkeit möglich machen sollten, musste ihrer Ansicht nach im Besonderen die Arbeit der Gewerkschaften beitragen. Folglich sollte dem Wiederaufbau dieser Organisationen nach dem Krieg Vorrang eingeräumt werden.

3. Resümee

Wie viele Männer und Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist Hilde Olday in Vorarlberg existent und nicht wahrnehmbar zugleich. Nicht wahrnehmbar, weil österreichische Geschichte, zumal Regional- und Lokalgeschichte, nach der Befreiung durch die alliierten Streitkräfte nicht von KZ-Überlebenden oder Gegnerinnen und Gegnern des NS-Regimes geschrieben wurde, sondern oft genug von Autoren, die diese Zeit am liebsten vergessen machen wollten. Außerdem wurden die gesellschaftspolitischen Belange in der Zweiten Republik erheblich von den „ehemaligen“ Nationalsozialisten weiter mitbestimmt. Man sah sich gerne in der Rolle von Opfern, ungeachtet der Tatsache, dass der Einmarsch der deutschen Truppen von weiten Teilen der österreichischen Bevölkerung bejubelt worden war. [22] Existent ist Hilde Olday, weil sie auf dem evangelischen Friedhof in Feldkirch ihre letzte Ruhestätte fand und weil in der Ausstellung des Jüdischen Museums der Stadt Hohenems an sie erinnert wird. Die Umstände ihres Todes, die in etlichen Darstellungen zu Hilde Olday nur ungenau wiedergegeben werden, gehen aus den Unterlagen hervor, die im Stadtarchiv Feldkirch aufbewahrt sind.

Hilde Oldays Gedicht „Do Not Speak Of Courage“ spricht in besonderem Maße für ihre beeindruckend mutige und gleichzeitig unprätentiöse Persönlichkeit. Der "Stolperstein", den ihr das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin als Denkmal gesetzt hat, entspricht dieser Pesönlichkeit ebenso wie dem Geist des Gedichts sehr gut.

Do Not Speak Of Courage [23]

Do not speak of courage,
Do not speak of heroes,
Heroism too;
I know there are some heroes
To whom all praise is due
But my case was quite different :
To praise me is absurd.
Life is sometimes so oppressive,
So unbearably hard,
One must be brave to live at all;
Far braver, than to hear the call
Of some great cause, to give
One's life, and be done with it all.
So, one learns that death may be
Despised : it's good to learn that truth.
But they who get as far as this
Can best give proof
Of courage, by retreat : by living on
For years and decades long
Vistas of living. Do not make a hero
Of her for whom life was too strong.

4. Anhänge

4.1 Zeittafel

1914: Hilde Olday wird am 31. Juli in Wien als Tochter der Westpreußin Rosa Meyer (1889-….) und des Slowaken Ernst Meisel (1886-1953) in Wien geboren.

1924-29: Hilde Olday verbringt ihre Kindheit in Berlin, wo sie das Lyzeum besucht.

1929: Sie schließt sich als 15-Jährige dem „Internationalen Sozialistischen Kampfbund“ (ISK) an.

1932: Hilde Olday wird Mitarbeiterin des ISK-Organs „Der Funke“ und geht als Korrespondentin nach Paris.

1933-34: Es folgt ein Studium an der „London School of Economics“ in Großbritannien. Sie hält sich vorwiegend in London auf und beteiligt sich bereits an Widerstandsaktionen im Rahmen des „ISK“.

1938: Hilde Olday geht eine Scheinehe mit dem anarchistischen Künstler und Schriftsteller John Olday ein, um nicht des Landes verwiesen zu werden. Zur selben Zeit schließt sie sich dem britischen Geheimdienst an.

1939: Sie trennt sich vom „ISK“, weil sie sich mit dessen Formen des Widerstandes nicht begnügen will. Angeblich ist sie in Vorbereitungen eines geplanten Attentats auf Hitler involviert. Gleichzeitig wird sie vom Secret Service angeworben und arbeitet als Übersetzerin bei der BBC.

1940: Hilde Olday arbeitet im „Sender der europäischen Revolution“ mit, welcher sich vornehmlich mit praktischen Anweisungen in Sachen Industrie- und Transportsabotage an deutsche Arbeiterinnen und Arbeiter wendet. Publikation unter dem Namen Hilda Monte: „How to Conquer Hitler“, zusammen mit dem Journalisten Fritz Ebert (1896-1982, Geburtsname: Hellmut von Rauschenplat).

1941: Sie versucht unter dem Decknamen „Helen Harriman“ mit britischer Unterstützung nach Deutschland zu reisen, gelangt jedoch nur bis nach Lissabon und muss in der Folge nach London zurückkehren.

1942: Im Frühjahr beginnt ihre Mitarbeit am Aufbau der „German Educational Reconstruction“, kurz „GER“, welche die Grundlagen für ein neues Erziehungswesen nach dem Krieg schaffen soll. Im selben Jahr wird sie Mitglied der „Fabian Society“. Publikation unter dem Namen Hilda Monte: „Help Germany to revolt!“, ebenfalls zusammen mit Hellmut von Rauschenplat.

Ein erhalten gebliebenes Rundfunk-Manuskript, das Hilde Olday 1942 verfasste, beschäftigt sich mit der Ermordung der europäischen Juden: "Was heute in Polen geschieht: die kaltblütige Ausrottung des jüdischen Volkes, das geschieht in Ihrem Namen, im Namen des deutschen Volkes. (...) Beweisen Sie diesen Menschen Ihre Solidarität, auch wenn es Mut kostet – gerade wenn es Mut kostet.“

1943: Publikation unter dem Namen Hilda Monte: „The Unity of Europe“.

1944: Hilde Olday landet, vermutlich mit Unterstützung des britischen „Office for Strategic Services" (OSS), per Fallschirm in Frankreich, um von da in die Schweiz weiterzureisen. In der Folge nimmt sie an drei internationalen Konferenzen teil.

1945: Hilda Olday wird am 17. April beim Versuch, die Grenze Feldkirch-Tisis in Richtung Liechtenstein-Schweiz zu passieren, erschossen.

1947: Posthum erschienene Werke: „Where Freedom Perished“

Fußnoten:
[1] Margot Meisel, verehelichte Fürst, wurde am 24. November 1912 in Berlin geboren und verstarb 2003 in Stuttgart.
[2] Max Fürst beschrieb sein Leben bis zum Jahr 1935 in den beiden Büchern "Gefillte Fisch. Eine Jugend in Königsberg" und "Talisman Scheherezade. Die schwierigen zwanziger Jahre“.. Im zweiten Band setzte er seiner Schwägerin Hilde Olday ein Denkmal.
[3] Litten brachte anlässlich des "Edenpalastprozesses" 1931 Hitler während des Kreuzverhörs dazu, den „Legalitätseid“ zu schwören (Hitler gelobte, nur mit legalen Mitteln an die Macht kommen zu wollen), was ihm der „Führer“ nicht vergaß. Sein Todfeind, im wahren Sinn des Wortes, ließ ihn unmittelbar nach dem Reichtagsbrand (28. Februar 1933) verhaften. Er starb im Februar 1938 im KZ Dachau.
[4] Margot Fürst kam die „Hindenburg-Amnestie“ zugute.
[5] Die frühe Kindheit verbrachte John Olday in New York. 1913 reiste er zusammen mit seiner Mutter nach Deutschland, wo sie ihn später bei der Großmutter zurückließ. 1919 beteiligte sich Olday als Jugendlicher an der „Hamburger Hungerrevolte“, die als "Sülze-Unruhen" in die Geschichte einging. Das Rathaus wurde belagert. Schließlich gingen Freikorps-Truppen gegen die Demonstranten vor. 19 Menschen wurden bei den folgenden Straßenkämpfen getötet. John Olday verschwand im Herbst 1948 von der politischen Bühne. Jahre später wurde bekannt, dass er nach Australien ausgewandert war.
Zu John Olday siehe: Kubina, Michael: Von Utopie, Widerstand und Kaltem Krieg. Das unzeitgemässe Leben des Berliner Rätekommunisten Alfred Weiland (1906-1978). Münster [u.a.] 2001, S. 262-267; weiters http://www.daao.org.au/main/read/4892; http://www.takver.com/history/meetings/olday.htm .
Zu den Sülze-Unruhen: Philipski, Sven: Ernährungsnot und sozialer Protest: die Hamburger Sülzeunruhen 1919. Hamburg 2002; weiters http://www.gonschior.de/weimar/Hamburg/Uebersicht_Jahre.html, http://www1.ndr.de/kultur/geschichte/suelzeunruhen100.html; zu den Fleischskandalen: http://hh-hamm.de/stadtteilarchiv/geschichte.html; http://erichs-kriminalarchiv.npage.de/1_seite_mit_25_fällen_9437055.html, zu den Gefallenen: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/hh_st_petri.htm.
[6] Zu Michael Bakunin (1814-1876): www.marx-forum.de/philosophie/personen/personen_b/bakunin.html
[7] Unter dem Decknamen „Fritz Eberhard“ kämpfte der Journalist und Volkswirtschaftler Hellmuth von Rauschenplat (1896-1982) gegen den Nationalsozialismus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte Eberhard als Medienpolitiker.
[8] Zu Georg Elser: www.georg-elser-arbeitskreis.de/gegeruechte.php.
[9] Als Hans Litten in Dachau ankam, war er zum Invaliden geprügelt: ein Schatten seiner selbst, ein halb blinder, halb tauber Mann, der nur noch auf Krücken gehen konnte sowie unter Ohnmachtsanfällen und Herzkrämpfen litt.
[10] Artikel in: Stadtarchiv Feldkirch, "Historisches Archiv" - "Nachlässe - Biografien - Texte - Nachrufe" in Karton 13, Mappe 24 (bearb. Andrea Sommerauer)
[11] Zu George Russel Strauss: http://en.wikipedia.org/wiki/George_Strauss
[12] Eventuell ist das Passagierschiff „Berlin“ (III) von 1925 gemeint.
[13] Zu Gisela Peiper-Konopka http://jwa.org/encyclopedia/article/konopka-gisela-peiper
[14] V – Abkürzung für Vergeltungswaffen. An der Entwicklung einer ferngelenkten Flüssigkeits-Großrakete (V 2) war Wernher von Braun maßgeblich beteiligt. Flügelbomben mit Selbstantrieb wurden vor allem zu Angriffen auf London eingesetzt.
[15] Zu Willem A. Visser 't Hooft: www.wcc-coe.org/wcc/news/press/00/visser-bio.html
[16] Zu Anna Beyer: www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_hm_wid_isk2
[17] Geb. Grust, verh. Fortmüller, IJB- und ISK-Mitglied und Verlagsleiterin der Zeitschrift "Der Funke". Lebte im Exil in Frankreich und der Schweiz. 1946 Rückkehr nach Deutschland. Sie leitete später den Verlag „Öffentliches Leben“ und die „Europäische Verlagsanstalt“.
[18] Änne Kappius war die Ehefrau von Jupp Kappius. Die beiden mussten bald erkennen, dass die Planung und Durchführung von Sabotageakten im Ruhrgebiet illusorisch war, zumal niemand vom ISK sich bereit fand, kurz vor Kriegsende unkalkulierbare Risken auf sich zu nehmen.
[19] Widerstand in Österreich – Gruppe O5: www.aeiou.at/aeiou.encyclop.w/w545058.htm
[20] Zu Anton Linder: Werner Bundschuh: Anmerkungen zum Lebenslauf von Anton Linder (1880 bis 1958) [1995] ( http://www.malingesellschaft.at/texte/geschichte-19.-20.-jh/werner-bundschuh-1995-anmerkungen-zum-lebenslauf-von-anton-linder-1880-bis-1958)
[21] Zum Beispiel Walter Fliess, Gerhard Kreyssing, August Weber und Wilhelm Röpke.
[22] „Ein Volk, ein Reich, ein Führer . . .“ Der Gleichschritt war en vogue.
[23] Aus: Poems by Hans Lehnet [recte: Lehnert]. Hilde Meisel. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1950. Hans Lehnert war Jurist und Gründungsmitglied des ISK in München (http://www.isk-muenchen.de/start.html). Er schrieb zusammen mit Hilda Monte und anderen Autoren für die „Sozialistische Warte“, welche von 1934 bis 1940 erschien.

Originaltext: http://www.malingesellschaft.at/texte/nationalsozialismus/angelika-rosina-kuntner-2009-ein-tod-bei-feldkirch.-leben-und-werk-der-widerstandskaempferin-hilde-monte-olday-1914-1945


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