Comandanta Fidelia - Frauen und Zapatismo (2003)
Guten Tag, guten Nachmittag und guten Abend!
Aus den Bergen des mexikanischen Südostens spricht die Stimme der zapatistischen Frauen, das Wort der Frauen, die leiden.
Schwestern und Frauen, ich möchte, daß Sie diesen bescheidenen Worte zuhören, die ich Ihnen zu sagen habe, das wir Frauen in unserem Alltag und zuhause seit vielen Jahren unter vielen Problemen leiden.
Wir Frauen haben keinen Anteil an unseren Gemeinden als Ejidos oder Eigentum, das Recht auf Land um etwas zu säen und zu ernten, um unseren Hunger zu stillen. Wir wollen dieses Recht haben, wir wollen, daß diese Rechte erfüllt werden.
Wir möchten auch über unser eigenes Leben entscheiden, darüber wie wir leben wollen, wie viele Kinder wir haben wollen. Und als junge Frauen, die ihre Partner wählen und wenn sie heiraten möchten, daß sie nicht wie Tiere gezwungen werden, diese Männer zu heiraten. Wir wollen, daß sie ihre Rechte haben, daß sie respektiert werden, ob als indigene Frauen, als durchschnittliche Frauen, als Frauen in den Städten, auf dem Land, alle Arten von Frauen sollen das Recht haben zu entscheiden wie sie leben wollen.
Schwestern, wir wissen schon seit langer Zeit, wie wir behandelt werden sollten, daß wir als Menschen respektiert werden sollten. Wir bekommen unsere Kinder zuhause wie Tiere; acht oder 15 Tage nach der Geburt müssen wir schon wieder die Wäsche waschen, auf den Märkten verkaufen, Tortillas suchen. Um in den Dörfern wie Tiere zu sehen was sie uns verkaufen oder geben wollen. Aus diesem Grund erkranken viele Frauen an ernsten chronischen Krankheiten, und haben dann kein Geld um sich Medikamente zu kaufen und sterben daran, das ist die Ursache für den Tod vieler Frauen.
Schwestern, die Zeit ist gekommen gemeinsam zu kämpfen, zu kämpfen um zu leben, uns zu organisieren, wie wir Frauen es vor 20 oder 10 Jahren getan haben, als wir die Waffen ergriffen um eine neue Welt zu erwecken, die mexikanische Erweckung. Unsere mexikanischen Schwestern haben uns Zapatistinnen immer berücksichtigt und erwünscht, und jetzt feiern sie das Fest der 20 und 10 Jahren des Erscheinens, der Geburt der EZLN.
Was wir uns deshalb jetzt wünschen, Schwestern, ist das die Mädchen, die alten Frauen, die Señoritas, die Professorinnen, die Sekretärinnen, die Buchhalterinnen, daß sie sich alle bei den Händen nehmen, und zu kämpfen lernen, wie wir, als wir uns erhoben haben. Egal was passieren wird, wir bleiben fest entschlossen in unserem Kampf, weil wir selbst die Art und Weise verändern wollen wie wir leben und wie wir mit unseren Ehemännern in unseren Heimen zusammenleben möchten.
Ein Gruß an alle Frauen in Mexiko und vielen, vielen Dank.
Wir sind die revolutionären Frauen!
aus den Bergen des mexikanischen Südostens
Comandanta Fidelia
Originaltext: http://www.chiapas.at/ezln/20_und_10_fidelia.htm