Schwarzgeld für alle - oder: Was tun, wenn uns die Arbeit ausgeht?

Nach der Schule erwartet jede/n anständige/n BürgerIn das Arbeitsleben, auf welches wir all die Jahre eingestimmt wurden. Nun gibt es aber ein unwesentliches Problem: Es geht uns die Arbeit aus. Oh mein Gott, schreien die BürgerInnen, denen ein Leben ohne Maloche die Hölle ist...

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es durch Technik und Rationalisierungen immer weniger Arbeit gibt und die Kämpfe um die wenigen Arbeitsplätze immer verbitterter werden. Es gibt immer mehr Menschen ohne Erwerb, mit Tendenz nach oben, da der unaufhaltsame technische Fortschritt uns immer mehr Arbeit abnimmt. Und gleichzeitig wächst (!) der gesellschaftliche Reichtum stetig, nur konzentriert dieser sich in den Händen von wenigen... na wer wohl? In einer absehbaren Zukunft werden mehr Menschen ohne Arbeit sein als mit. Aber die Menschen, die dann noch schuften "dürfen", sind wahrlich nicht zu beneiden. Schon jetzt müssen sie für zwei malochen und sind kaum in der Lage, ihre Aufgaben zu bewältigen. Das zeigt sich z.B. im Gesundheitswesen, im Einzelhandel oder bei der Bahn, wo dies fatale Folgen für Menschen haben kann.

Aber anstatt uns darüber zu freuen, dass es für uns weniger Schufterei (!) gibt und uns die Frage zu stellen, ob Entlohnung nicht überholt ist, schreit man und frau nach neuer Arbeit. "Ja, wir stehen auf Ausbeutung und wollen weiter für euren Reichtum knechten!" Der Staat soll neue Arbeitsplätze schaffen, koste es was es wolle - ohne zu sehen, dass damit Naturzerstörung weiter voran getrieben wird. Oder mensch greift die Technik, den böse Computer an, welche uns die Arbeit "wegnehmen." Ist das nicht bescheuert? Ist "Abnehmen" nicht das bessere Wort? Weniger Arbeit ist doch was Schönes - oder nicht? Weniger Arbeit bedeutet mehr Leben, mehr Zeit zum Faulenzen, Träumen und zum Lieben...nun sie könnte jedenfalls etwas Schönes sein. Arbeitslosigkeit wird erst durch eine Gesellschaft zum Problem, in der nur die was bekommen, die an der Lohnsklaverei teil haben. Aber anstatt diese Gesellschaft in Frage zu stellen, werden die Arbeitslosen und sogenannten AusländerInnen für ihre Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Sieht das nicht nach Ablenkung aus?

Und alle, die angesichts dessen ihre Hoffnungen in den Sozialstaat - ist das nicht ein Widerspruch in sich? - setzen, könnten sich ziemlich geschnitten haben. Hinter dem Sozialstaat steckt die Idee, den "sozial Benachteiligten" durch Umverteilungsmaßnahmen - Steuern und so - ein halbwegs passables Leben zu ermöglichen. Nur wenn all die Menschen, die in Zukunft von der Maloche befreit sind, versorgt werden sollen, müsste den Reichen ein beträchtliches Stück ihres Kuchen abgeschnitten werden. Und die Reichen, das sind die Konzerne, die Multis. Die werden dann sagen: "Wenn ihr die Steuern erhöht, verschwinden wir dahin, wo wir billiger produzieren können." Standortlogik. Deutschland muss schließlich im - für die Wirtschaft! - grenzenlosen Europa mit halten können. Es dürfte nicht schwer zu erraten sein, wie und für wen sich die Herrschenden entscheiden werden - und wer am Ende mal wieder in die Röhre guckt...

Deutlich zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Entwicklung - eindeutig - in eine andere Richtung geht: Der Sozialstaat wird immer mehr zurück gedrängt. Statt dessen soll er sich in Zukunft darauf beschränken, den "(un-)freien" Markt aufrecht zu erhalten und den Besitz der Reichen zu schützen. Alles läuft auf einen Überwachungsstaat hinaus... die lückenlose Überwachung von Orten, wie es z.B. auf großen Bahnhöfe längst Realität ist, wäre dann der "Normalzustand." Deshalb ist auch kritisch zu hinterfragen, was dahinter steckt, wenn z. B. die CDU die "organisierte Kriminalität" bekämpfen will und um wessen Sicherheit es geht, wenn der Überwachungsapparat ausgebaut wird.

Die Angst vieler Jugendlicher, die eine Zukunft auf sich zukommen sehen, in der sie nur noch "Wohlstandsmüll" sind, ist die Folge einer blinden Politik, welche nicht einsehen will, dass uns die Arbeit allmählich ausgeht. Ich kann mir sehr wohl ein Leben ohne Arbeit vorstellen. Wir brauchen keine neuen Arbeitsplätze sondern eine andere Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Die CDU hat es vorgemacht...und deshalb lautet meine Forderung: SchwArzgeld für alle & Aufhebung des Arbeitszwanges! Auf lange Hinsicht kann das nur bedeuten, diese Gesellschaft grundlegend "umzuwälzen" - und zwar weg von der Wirtschafts und - Arbeitsmaschine, die uns und die Natur kaputt macht. Ja, Parolen sind stumpfsinnig, aber dass muss jetzt sein: Für eine freie(re) Zukunft, welche den Menschen gehört - und nicht der Wirtschaft und PolitikerInnen.

Ein Text der Schwarzen Katze

Überarbeitet nach: http://www.free.de/schwarze-katze/texte/alo03.html