In Spanien sorgten in den letzten Tagen vor allem die Aktion S25 zur Blockade des Parlaments am 25. September und der darauf folgende brutale Polizeieinsatz für Aufregung. Die AktivistInnen von S25 waren bereits im Vorfeld in das Blickfeld der Repressionsbehörden geraten, die z.B. Vorbereitungstreffen stürmten und die Personalien der Anwesenden aufnahmen. Acht OrganisatorInnen der Proteste wurden vor Gericht gezerrt, aber der zuständige Richter verweigerte eine Anklage der Betroffenen - es gebe dafür schlichtweg keinen rechtlichen Grund. Seitdem sieht sich der Richter massiven Anfeindungen der konservativen Regierung ausgesetzt.

Die Polizeigewalt am 25.9. führte schließlich zu weiteren Protesten am 29. September. Auch von diesem Tag gibt es zahlreiche Videoaufnahmen prügelnder Polizist(Inn)en, die nach dem Ende der Demonstration Jugendliche durch die Gassen Madrids jagten, Bars stürmten und Menschen willkürlich verprügelten. Dass Polizeigewalt in Spanien alltägliche Normalität auch abseits von sozialen Protesten ist, zeigt ein weiteres Video. Unvergessen auch die Bilder aus Valencia, wo Riotcops im Februar auf SchülerInnen einprügelten und damit tagelange Massenproteste auslösten. Inzwischen reagierte auf Grund der zahlreichen Prügelbilder auch die Polizeiführung: Der spanische Polizeipräsident fordert, dass es zukünftig per Gesetz verboten werden soll, Bilder der Prügelexzesse zu veröffentlichen!

Dennoch gehen die Mobilisierungen von Gewerkschaften und Sozialen Bewegungen weiter (z.B. landesweiter Generalstreiksaufruf der CGT für den 31.10.2012), verschlechtert sich die soziale Situation von immer mehr Menschen durch die Sparpakete ständig weiter. So hat die Zahl der Zwangsräumungen mit durchschnittlich 526 (!) Räumungen am Tag in den letzten Monaten einen neuen Höchststand erreicht. Dabei verlieren verschuldete WohnungsbesitzerInnen ihre Wohnung, die Schulden bei der Bank bleiben jedoch anders als z.B. in Amerika bestehen. Die Menschen stehen obdachlos vor dem nichts - während weitere Milliardenpakete für die Banken beschlossen werden. Auch in Andalusien sind erneut militante Proteste aufgeflammt...


Zusammenfassung des S25:

http://www.youtube.com/watch?v=tIpRv-f-0iA&


Spanische Prügelpolizei, S25:
https://www.youtube.com/watch?v=kDarnVVnL8Q

Madrid, S29:
http://www.youtube.com/watch?v=aHzEHv6wnSc&

Madrid, S29:
http://www.youtube.com/watch?v=n7VQWNBwmJ8

Madrid in den Abendstunden des 29. September - willkürliche Polizeigewalt:
http://www.youtube.com/watch?v=9t3dg4Ul96c

...und das Ergebnis der willkürlichen Prügelattacken in den letzten Sekunden des Videos: Foto

Spanische Prügelpolizei - A message to America:
http://www.youtube.com/watch?v=68kXz-O0wEM

Barcelona: Police beat immigrant, attack American witness in Barcelona (2.10.2012)
http://www.youtube.com/watch?v=GZj79VcuG8U

Andalusien: Barrikade in Pola de Lena am 5.10.2012
http://www.youtube.com/watch?v=jwD5tEpjMUc

Und zum Abschluss: Warum sehe ich RadikalpazifistInnen eigentlich immer nur schützend vor die Polizei springen, aber niemals vor die Menschen, die gerade von der Polizei verprügelt werden? Buchtipp: Peter Gelderloos - How Nonviolence protects the state

http://www.youtube.com/watch?v=0cjJc8naWrk&sns=tw}