Gratis Essen / Voküs / Food not bombs
Essen: Ja - zahlen: Nein!
Idee: Die Idee ist -kurz gesagt- gratis Essen zu besorgen und gratis in der Öffentlichkeit, in Form einer politischen Aktion, zu verteilen. Ein paar Gründe es zur politischen Aktion zu machen:
- Ein Zeichen setzen gegen Überproduktion, Konsumgesellschaft und Kapitalismus
- Vegetarisch / veganes Essen in der Öffentlichkeit bekannter zu machen
- Öffentlichen Raum wieder zurück erobern
- Mit Menschen aus der „Bevölkerung“ (wieder) in Kontakt kommen (eventuell) „ärmeren“ Menschen zu helfen
- Seine / unsere politischen Ideen auf eine „positive“ Art unters „Volk“ zu bringen
- mit netten Leuten eine politische Aktion zusammen zu machen uswusf.
Essen besorgen
Supermärkte, kleine Läden, Wochenmärkte usw. schmeissen tag täglich Unmengen von Essen weg, da es angeblich nicht mehr „haltbar“ ist, zu reif ist, den optischen Kriterien nicht mehr entspricht, neue Ware geliefert wird, es aus dem Sortiment genommen wird...
Das Essen landet dann im Müllcontainer, die sich meist hinterm Supermarkt befinden. Bei kleineren privatbetriebenen Läden und Wochenmärkten lohnt es (kurz vor Verkaufsschluss) nach nicht mehr verkaufbaren Lebensmitteln zu fragen. In der Regel sind die HändlerInnen sehr froh das Essen weggeben zu können und es nicht in den Müll schmeissen zu müssen (falls nicht; einfach zum näxten Laden gehen und fragen).
Mithelfende
Es lohnt sich eine „feste“ Gruppe von ca. 3 -10 Menschen und so viel wie möglich (10 - 20 und mehr) UnterstützerInnen zu haben, um sich nicht zu schnell an der anfallenden „Arbeit“ aufzureiben. Es werden Leute für die folgenden Tätigkeiten gebraucht:
- Essen einsammeln: meist einen Tag vor der Aktion und oft innerhalb eines kurzen Zeitraumes (z.B. kurz vor Ladenschluss: 17:30 bis 18:30 Uhr) bei meist mehreren Läden
- Essen sortieren: das verfaulte und ungenießbare Essen trennen, Essen zubereiten
- Essen, Geschirr, Transpis, usw. zum Platz des Geschehens bringen alles aufbauen und das Essen und die Flyer verteilen
- alles wieder einsammeln, zurückbringen und abwaschen
Standort
Je nach Ziel und Motivation der Gruppe in:
1. Innenstadt / Shoppingmeile
2. Szenestadtteil
3. „sozialschwacher“ Stadtteil
Vor- und Nachteile der Örtlichkeiten
- zu 1) Gibt viel Öffentlichkeit und es werden (konsumierende) Menschen erreicht die sich sonst nicht viel mit uns und unseren Ideen auseinandersetzen. Und es wird im „Herzen“ der Stadt öffentlicher Raum (zeitlich) zurückerobert. Der Nachteil ist das EinzelhändlerInnen, Wachdienste und Bullen es eventuell nicht so schön finden und sich daraus konsequenzen ergeben können (ist bisher wohl eher selten).
- zu 2) Im Szenestadtteil lassen sich mehr „sympathische“ Menschen erreichen (die zwar politisch nicht mehr unbedingt erreicht werden müssen) was positiv für die eigene Motivation ist und es lassen sich hier auch eher neue Mithelfende finden als in der Innenstadt. Es kann sich jedoch auch schnell zum „Volksfest“ ausweiten (was auch schön ist!) das dann den Bullen mehr „Angriffsmöglichkeiten“ bietet.
- zu 3) Was dagegen sprechen könnte ist das mensch auf passen muss das es nicht zur sozialpädagogischen /caritativen Arbeit wird.
Öffentlichkeit
Wie immer wenn mensch Menschen erreichen will sollte auch über Öffentlichkeitsarbeit nachgedacht werden und diese umgesetzt werden in Form von: Flyern, Plakaten, Aufklebern an den Mülltonnen (für Obdachlose), Aufruf in Szenezeitung und Obdachlosenzeitung. Die Presse einzuladen hat den Vorteil der grösseren Außenwirkung und kann auch ein Schutz vor repressiven Maßnahmen seitens der Bullen / Wachdienste sein. Die Bullen werden jedoch auch oft durch die Presse „mitgebracht“. Falls jedoch die Aktion wegen mangelnder Vorbereitung oder anderer Gründe nicht gut läuft wird das Bild in der Presse auch dem entsprechend sein. Also vorher gut überlegen!
Materialien
Das meiste lässt sich von 'ner Vokü ausleihen. Ansonsten FreundInnen und Oma und Opa fragen, da die meisten Menschen mehr als genug zu Hause haben. Eine Möglichkeit ist auch bei Großküchen und Kantinen um „unbrauchbares“ bzw. (im allgemeinen) um Spenden zu fragen. Vieles lässt sich auch selber machen.
Ergänzungen
Es hat sich bewehrt das erste mal im Zusammenhang mit einer anderen (größeren) Aktion zu machen bzw. eine eigene Benefizparty zu organisieren, um erst mal einen Probelauf ohne all zu große „Konsequenzen“ zu haben, falls es schief geht. Desweitern lohnt es sich eine Musik- oder Theatergruppe mit zur Aktion zu nehmen um noch mehr aufzufallen und eine schönere Atmosphäre zu schaffen. Ich finde es wichtig veganes Essen zu verteilen um zum einen niemanden auszuschließen und zum anderen gehört für mich in eine freie Welt / Gesellschaft ohne Ausbeutung auch die Ausbeutung der Tiere abgeschafft!
Originaltext: http://www.free.de/schwarze-katze/texte/food01.html