News / Mein "Blog"
Neues aus anarchistischen und sozialrevolutionären Bewegungen und was mir halt gerade so durch den Kopf geht. Die alten Beiträge findet ihr nach Monaten sortiert, einzelne sind thematisch archiviert oder wurden in die Textsammlung verschoben.
Hier ist es derzeit leider ziemlich still geworden - für regelmäßige Veröffentlichungen fehlt mir gerade die Zeit... Regelmäßig aktualisierte News gibt es aber bei meinem Twitter-Account oder auf Facebook.
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Im Oktober und November 2016 findet in der Anarchistischen Bibliothek und Archiv Wien eine umfangreiche Veranstaltungsreihe zum Spanischen Bürgerkrieg 1936 - 1939 statt.
Ort: Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien, Lerchenfelder Straße 124-126, 1080 Wien, Stiege 3, Tür 1a (Hof)
Homepage: www.a-bibliothek.org
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Do. 6.10. 20:00 Uhr / Vokü 19:00 - 300 Juden gegen Franco
Dokumentation
Als 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, verließen mehr als 300 Juden das britische Mandatsgebiet Palästina, um in den Internationalen Brigaden gegen den Faschismus zu kämpfen. Viele von ihnen waren jüdische Kommunisten und davon überzeugt, dass der Faschismus nicht nur das größte Übel für die Juden, sondern der Menschheit überhaupt sei.
Weiterlesen: Wien: Veranstaltungsreihe zum Spanischen Bürgerkrieg
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Mujeres Libres war eine spanische Frauengruppe, die Mitte 1936 gegründet worden und bis Anfang des Jahres 1939 aktiv war. Die teilnehmenden Frauen waren Anarchistinnen und widmeten sich sowohl dem Kampf um ihre Rechte als Frauen als auch insgesamt dem der sozialen Revolution im Spanien der 1930er Jahre. Die Zahl ihrer Mitglieder wird auf bis zu 20.000 geschätzt. Mujeres Libres vertraten für die damalige Zeit und angesichts der zeitgenössischen Umstände – auch innerhalb der großteils machistischen anarchistischen Bewegung Spaniens – sehr weitreichende emanzipatorische Positionen und Forderungen, die bis heute wenig an Gültigkeit verloren haben. Ihre Tätigkeit beinhaltete neben der politischen Organisation von Frauen insbesondere Bildungsarbeit mit ArbeiterInnen und Kindern. Ihre Mitglieder engagierten sich darüber hinaus aktiv im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten. Bis heute erhalten ist der Großteil der Ausgaben ihrer Zeitung, die in den drei Jahren ihres Wirkens erschien. Vereinzelte Frauen der Mujeres Libres setzten ihr gesellschaftspolitisches Engagement erst viele Jahre nach dem Sieg der Faschisten im Exil fort. Dennoch geriet die Gruppe als solche weitestgehend in Vergessenheit. Mit unserer Ausstellung wollen wir einen Beitrag dazu leisten, sie im deutschsprachigen Raum wieder ans Licht der Öffentlichkeit holen.
Die Ausstellung stellt einige der federführenden mujeres libres vor und thematisiert sowohl ihre praktischen Arbeiten und ihre Rolle in der Spanischen Revolution, als auch ihre theoretische Auseinandersetzung mit Geschlechterbeziehungen und der Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Dauer: vom 6. 10. bis 4.11.2016
Ort: Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien, Lerchenfelder Straße 124-126, 1080 Wien, Stiege 3, Tür 1a (Hof)
Öffnungszeiten: Di & Mi: 15-21h, Do & Fr: 15-19h, Sa 14-21h
www.a-bibliothek.org
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Oder: kennst du den? Nein? Dann raus aus meiner Szene! Wie Privilegien und Arroganz eine anschlussfähige und revolutionäre Linke verhindern
Durch irgendwelche Verbindungen wie Musik oder Freund*innen bist du auf einem Konzert, einer Party oder einem Vortrag gelandet und wirst von allen erstmal beäugt.
Schon beim Vorstellen kann es zu unangenehmen Erfahrungen kommen: klingt dein Name vielleicht nicht deutsch? Dann wirst du auch unter Linken gefragt “Woher du denn kommst?“,
heisst du vielleicht Jaqueline, Chantall, Kevin oder gar Ronny? Dann Gnade dir Gott.
Aus einem vermeintlichem “Klasse gegen Klasse“ ist eine Szene aus, zum größten Teil, belesenen Jugendlichen aus dem Mittelstand geworden, die “jetzt mal dem Murat aus der Türkei oder so erklären wie Revolution geht“. Wenn du nicht die szenetypischen Erkennungsmerkmale hast (Turnschuhe, Pulli, bedruckter Turnbeutel) oder Iro, Aufnäher oder wenigstens Buttons trägst, wirst du erstmal nicht ernst genommen.
Wenn du dich da reingefuchst hast, die ersten Sprüche, Zitate und Parolen kannst und weisst welcher große Lehrmeister sie sprach (mit Absicht nicht entgendert, oder wie oft wird bei euch Emma Goldman, um die bekannteste zu nennen, zitiert?), dann gehts aber erst richtig los.
Hast du Buch XY gelesen? Warst du beim “Vortrag zur kritischen Theorie im heutigen Mexiko“? Wenn nicht, findet sich mit Sicherheit ein Mensch der dir ungefragt die Welt erklärt. Meistens ist dies ein weisser Heteromann, ende zwanzig oder älter. Hat natürlich studiert.
Weiterlesen: Gehen Adorno, Marx und Stalin in ein veganes Restaurant...
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Electro von Björn Peng
Björn Peng: punkonform
http://www.youtube.com/watch?v=IYBNEmdOGNo
Weiterlesen: Musiktipp der Woche: Björn Peng
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Einmal heftigst ausgeteilt...
Jeder zeitgenössische anarchistische Text über den Anarchismus beinhaltet unvermeidlich den Satz, dass es »den« Anarchismus nicht gäbe. Das stellt Kritik am Anarchismus vor ein Problem: Entweder folgt man dem anarchistischen Narrativ und tut so, als wäre die Auseinandersetzung mit jeder einzelnen anarchistischen Strömung oder Gruppe etwas, das andere Anarchismen gar nicht betreffen würde. Oder es müssen, wie im Folgenden versucht wird, gemeinsame Merkmale aller Varianten des Anarchismus erfasst werden. Auch auf die Gefahr hin, Varianten des Anarchismus übersehen zu haben, auf die diese Kritik nicht zutrifft.
Seit 1968 scheinen sich die Differenzen zwischen den verbreitetsten Strömungen von Marxismus und Anarchismus kontinuierlich zu verringern. Was zu Zeiten von Bakunin und Marx, Lenin und Kropotkin noch Fragen waren, die sozialistische Bewegungen gespalten haben, ist heute oft im linken common sense der westlichen Welt aufgehoben. Linker Mainstream hat weitgehend anarchistische Warnungen vor Zentralismus, Bürokratie und Diktatur der Avantgarde verinnerlicht. Umgekehrt jedoch haben manche Thesen der Kritischen Theorie (in erster Linie von Marcuse und Fromm) für den heutigen Anarchismus mehr konstituierende Bedeutung als Proudhon oder Godwin. Da gerade im deutschsprachigen Raum auch dezidiert staatskritische Strömungen des Marxismus existieren, wäre eine naheliegende Annahme, dass die Rivalität zwischen Marxismus und Anarchismus nur noch von historischem Interesse sei. Das Aufkommen der Neuen Linken habe die beiden Strömungen wieder vereint und neue, ganz andere Differenzen geschaffen. »Anarchismus ohne Adjektive«, die näheres über seine jeweilige Ausrichtung verraten, hat es heute besonders schwer, da nicht klar ist, was sein Profil noch ausmacht.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem heutigen Anarchismus sollte nicht, wie es allzu oft geschieht, eine Nacherzählung der Geschichte des Anarchismus in all seiner Vielfalt sein; von der Ersten Internationale über Machno und Spanien hin zu herrschaftskritischen Wagenplätzen von heute, sondern vielmehr versuchen, die inhaltliche Essenz aller Strömungen zu erfassen.
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As “Czech” Anarchist Black Cross and the AntiFenix Collective, we call for international solidarity actions against the repression of anarchists in the so-called Czech Republic. This repressive wave is labeled Operation Fenix - 8 people are accused or charged, some with possible life sentences, and with many more harassed by police, interrogated, raided, devices confiscated.
Our call for international solidarity is to support all of charged and affected, but also in particular to support Martin, an anarchist who was entrapped and accused of preparation of a terrorist attack, all planned by two state infiltrators. He has been locked away already almost 14 months in terrible conditions, and in response, he has just gone on hunger strike. (der Hungerstreik wurde von martin inzwischen ausgesetzt) Especially in places where you have Czech embassies or consulates, you can show that borders can’t stop anarchist solidarity.
Although Martin’s English isn’t very good, he will be very happy to receive any mail, here is his address:
Martin Ignačák 10.8.1986
V.V. Praha – Pankrác
P.O.BOX – 5
Praha 4
140 57
Mehr Informationen zu Operation Fenix:
Alle Infos zum Fall: Solidaritätsseite "Antifenix"
Martin im Hungerstreik seit 9. Juni! / Martin hat Hungerstreik ausgesetzt + Prozesstermin gegen Igor
Repression und die Spielchen der Kiwarei. Über Polizeispitzel und "zufällige" Fahndungstreffer der Polizei
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Du bist ein Polizist, und i frog mi, warum s'd es bist...
Wolfgang Ambros: Polizist
https://www.youtube.com/watch?v=TyPxkqTt_EE
Weiterlesen: Musiktipp der Woche: Wolfgang Ambros
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Von Massimo Perinelli. Der Autor lebt in Köln, ist Dozent für US- Geschichte an der Universität zu Köln und forscht im Bereich der Körper- und Sexualitätsgeschichte. Er ist Mitglied bei Kanak Attak und engagiert sich in der antirassistischen Initiative »Keupstraße ist überall«. Erschienen in Phase 2 Nr. 51, 2015
Der vorliegende Text fasst einige Ergebnisse zusammen, die sich während der letzten zwei Jahre in unterschiedlichen antirassistischen, migrantischen und weniger migrantischen Diskussionszusammenhängen zur komplexen Debatte um Critical Whiteness und die hiesigen Adaption herauskristallisiert und konkretisiert haben. Im Folgenden findet eine Reflexion um derzeitige linke Bewegungspolitiken und ihre historische Dimension statt, sowie eine Auseinandersetzung um die unmittelbaren Theoreme von Critical Whiteness. Ausgangspunkt dieses Textes ist ein Unbehagen sowohl mit der Praxis als auch mit der Theorie antirassistischer Zusammenhänge und Gruppen, die sich auf linke Politik beziehen.
Seit mehreren Jahren können wir einen Verfall der antirassistischen Bewegung in diesem Land beobachten. Im Gegensatz zu den 1990er und den frühen 2000er Jahren gelingt es mittlerweile nicht mehr, unter der Perspektive von Antirassismus eine umfassende Gesellschaftskritik zu formulieren oder auch nur einen Großteil der bewegungspolitischen Linken zu versammeln. Konnten unter dem Eindruck von Wiedervereinigung und rassistischen Pogromen neue Praktiken und Theorien weite Teile der verschiedenen radikalen Strömungen erfassen und mobilisieren, steht der Komplex Antirassismus seit der veränderten globalen Situation ab September 2001 und den sich in der Folge gewandelten Rassismen vor ungelösten Problemen. Er konnte vor allem keine Antworten auf die neuen rassistischen Spaltungen mehr finden, die sich durch den antimuslimischen Rassismus und die rassifizierte Sicherheitspolitik im Prozess der europäischen Integration auftaten. In dieser sowohl theoretischen, politischen wie bewegungspraktischen Leerstelle, so die These, konnten sich Theoreme entfalten, die aus akademischen Debatten um Postkolonialismus, Intersektionalismus und Gender-Studies stammen und sich vor allem auf Texte aus dem US-Kontext beziehen. Damit einhergehend beobachten wir Versuche, die Reste der ehemals breiten antirassistischen Bewegung der letzten 20 Jahre aus einer akademischen Perspektive zu ordnen und darin zu bestimmen. Viele erleben dies als eine autoritäre Formierung der vielschichtigen Ansätze und Praktiken, die an bekannte Muster aus vergangenen Bewegungszyklen erinnert.
Es geht also um die Frage von politischer Bewegung und Organisierung, sowie darin eingebettet um den Umgang mit dem Widerspruch von Dissens und Konsens. Zum anderen geht es um die Frage nach antirassistischen Strategien und Taktiken unter den aktuellen Bedingungen. Und schließlich gilt es zu bestimmen, ob die Argumente intersektionaler Theoreme und ihre politische Umsetzung in Critical Whiteness hilfreich für die Herausforderungen des heutigen Rassismus sind, oder ob nicht schon das Konzept, das sich in den 1970er Jahren im Hinblick auf die spezifische segregierte Situation in den USA entwickelt hatte, an den deutschen Verhältnissen vorbeizielt und lediglich von bestimmten Gruppen für ihre autoritären Ziele missbraucht wird.
Weiterlesen: Zur Debatte: Critical Whiteness und das Ende der antirassistischen Bewegung