Texte zur historischen Betriebsratsdiskussion der FAUD

Der historische Anarcho-Syndikalismus lehnte die Beteiligung an Betriebsratswahlen ab. Und auch heute ist die Frage einer möglichen Beteiligung an Betriebsratswahlen in anarchosyndikalistischen und revolutionär-syndikalistischen Gewerkschaften heftig umstritten. In dieser Frage liegt auch einer der Hauptgründe, warum es inzwischen in einigen Ländern zwei (anarcho)-syndikalistische Gewerkschaften mit ähnlichen Prinzipien gibt - von denen jeweils eine das historische Dogma aus praktischen Überlegungen über Bord geworfen hat.

  • Karl Roche - Betriebsräte und Syndikalismus (1919) - Contra
  • Augustin Souchy - Betriebsräte und Syndikalismus (1924) - Pro
  • Heinrich Reuß - Kampforganisation oder Sekte? (1925) - Pro
  • August Beil - Kampforganisation oder Sekte (1925) - Contra
  • Wilhelm Schroers - Zur Betriebsrätefrage (1925) - Contra

 

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Betriebsräte und Syndikalismus

Die Arbeiterräte, aus der Revolution geboren, sollten ein Herrschaftsinstrument der werteschaffenden Arbeit sein.

Aber die Revolution hat nicht zur Beseitigung der Herrschaft des Kapitals geführt; die wirtschaftliche und politische Macht ist bei den Besitzenden geblieben.

Kapital und Staat können mit revolutionären Arbeiterräten nicht unterhandeln, denn jene sind Feinde der sozialistischen Arbeit.

Kapital und Staat lassen nur Arbeiterausschüsse zu , die jetzt Betriebsräte genannt werden.

Der Betriebsrat hat nicht Arbeiterinteressen allein zu vertreten, sondern Betriebsinteressen. Und da die Betriebe Eigentum des Privat- oder Staatskapitals sind, müssen sich die Arbeiterinteressen den Interessen der Ausbeuter unterordnen. Daraus ergibt sich, dass der Betriebsrat für die Ausbeutung der Arbeiter eintreten und sie zum ruhigen Fortarbeiten als Lohnsklaven anhalten muß.

Die Betriebsräte sind daher nicht Herrschafts- sondern lediglich Verhandlungsinstrumente der Arbeiter.

Die sozialdemokratischen Arbeiter können sich an den Betriebsräten beteiligen, denn ihre Klassenkampfwaffen sind die des parlamentarischen und gewerkschaftlichen Unterhandelns.

Die syndikalistischen Arbeiter können sich an die Betriebsräten nicht beteiligen, denn sie wollen den Klassenkampf geführt wissen durch Entziehung oder Einschränkung der Arbeitsleistung.

Die syndikalistischen Kampfmittel sind mit den Aufgabe des Betriebsrates unverträglich

Karl Roche

Aus: "Der Syndikalist", Nr. 36, 16. August 1919

Originaltext: www.fau-bremen.de.vu


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Augustin Souchy - Betriebsräte und Syndikalismus

„Durch die Revolution in Rußland und Mitteleuropa zum Durchbruch gekommen, verbreitete sich die Räteidee wie ein Lauffeuer, später jedoch wurde sie immer mehr zurückgedrängt, und heute ist nur noch die Erinnerung an die Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte zurückgeblieben. Die alten Autoritäten setzten sich mit Hilfe der Sozialdemokraten wieder fest, die Massen glaubten an die neuen Männer, ließen sich betören und von der Idee ablenken, durch eigene Kraft und eigene Organe die neue soziale Ordnung ganz ohne den bürgerlichen Staat aufzubauen. In Rußland, wo die Sowjet- oder Räterepublik sich durchsetzte, verloren die Räte durch die spätere Alleinherrschaft der kommunistischen Partei an Bedeutung und Einfluß, und heute besteht das Räterußland nur noch dem Namen nach, die Arbeiter und Bauern haben trotz ihrer schattenhaften Reste von Räten so wenig zu sagen wie in jedem anderen Lande. Selbst die Betriebsräte sind in Rußland vollständig in der Hand der kommunistischen Zelle eines Betriebes.

In Deutschland war die Idee der Arbeiterräte so populär geworden, daß die Regierung sich gezwungen fühlte, ein Gesetz anzunehmen, durch welches die Betriebsräte als feststehende Einrichtung anerkannt wurden und Funktionen übernahmen, wodurch die Rechte der Unternehmer beschnitten und den Arbeitern Mitbestimmungsrecht im Produktionsprozeß eingeräumt werden sollte.

Diese sogenannte ‚gesetzliche Verankerung’ der Räteidee, ein Knochen, der von der herrschenden Klasse den Arbeitern hingeworfen wurde, um sie (zu) beruhigen. In diesem Zusammenhange ist es am Platze, auf die Wertlosigkeit der Arbeitergesetzgebung hinzuweisen, deren Mutterland Deutschland ist. Eine fünfzigjährige Erfahrung hat das revolutionäre Proletariat gelehrt, daß die soziale Gesetzgebung den Weg zur sozialen Befreiung nicht ebnet, sondern ihn verbaut. Das Proletariat wird dadurch in die Illusion gewiegt, daß es vom Staate etwas erwarten könne, die sozialdemokratische Auffassung vom ‚freien Volksstaate’ bekommt neue Nahrung. Auf der anderen Seite wird der Glaube und das Vertrauen an die eigene Kraft in demselben Maße geschwächt, wie die Hoffnung auf die Macht des Staates sowie der Glaube an dessen Sorge für seine Untertanen gestärkt wird. Und gerade dieses Vertrauen, das in letzter Instanz im Glauben an übernatürliche Mächte, den die theokratische Grundlage der sozialen Ordnung wurzelt, ist der größte Hemmschuh für die Entwicklung der freiheitlichen Gesellschaft.

Da gerade bei uns in Deutschland die Ideen des Staatssozialismus am meisten kultiviert worden sind, so haben auch wir Syndikalisten die Gefahren und Auswüchse dieser Doktrin am besten kennen gelernt. So hat die FAUD auf ihrem 14. Kongreß zu Erfurt in einer Resolution zu den gesetzlichen Betriebsräten im ablehnenden Sinne Stellung genommen, es jedoch ihren einzelnen Mitgliedern überlassen, sich daran zu beteiligen. Eine offizielle Beteiligung der FAUD an den Betriebsräten wurde abgelehnt. Diese Ablehnung stützt sich nicht nur auf einige besonders krasse Paragraphen des Betriebsrätegesetzes, wonach Betriebsräte bei Übertretung ihrer Befugnisse zu Gefängnisstrafen verurteilt werden können, obgleich auch das ein Grund zur Ablehnung wäre. Die revolutionäre Arbeiterschaft hat aber mehr als einmal erfahren müssen, daß die gesetzlichen Betriebsräte zu Werkzeugen des Unternehmertums geworden sind, anstatt die Interessen ihrer Klassengenossen zu vertreten. Anzeichen hierfür haben sich schon bei den ersten Betriebsräten gezeigt, die ins Leben traten, noch ehe das Betriebsrätegesetz geschaffen war. Die Unternehmer suchten die Betriebsräte durch höfliches Entgegenkommen und durch Bevorzugung ihrer Wünsche zu bestechen. Wenn die Belegschaften nicht wachsam über ihre gewählten Betriebsräte sind und jedes Abweichen vom revolutionären Wege durch geeignetere Kameraden ersetzen, dann wird auch der Betriebsrat vor Korruption nicht bewahrt bleiben. Dieser intime Kontakt und die Identifizierung des Betriebsrates mit der Belegschaft wird durch die gesetzlichen Betriebsräte nicht gewährleistet, da diese staatlich zugelassene Funktionäre sind, die im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen sich selbst als eine Art Beamten fühlen und gerade durch ihre Gesetzlichkeit von dem Nimbus der staatlichen Autorität umgeben werden.

Gewiß wird ein wahrhaft revolutionärer Arbeiter durch seine Funktion als Betriebsrat niemals zu einem Unternehmerknecht werden, noch wird ihn die Gesetzlichkeit bestechen können. Unsere Genossen in den Betrieben können aber so manches Lied davon singen, wie viel Betriebsräte sich als gesetzlich patentierte Beamten dünken, und bei dem Obrigkeitsfimmel und der Autoritätsgläubigkeit des Deutschen ist die Einführung gesetzlicher Funktionen in die Arbeiterbewegung mit besonderer Vorsicht aufzunehmen.

Die Ablehnung an der Teilnahme der gesetzlichen Betriebsräte bedeutet aber nicht die Verwerfung der Betriebsräte überhaupt. Der Gedanke, daß durch die Räte, durch die Betriebsräte in erster Linie, in weiterer Ausdehnung durch Bezirks- und Landesarbeiterräte die Arbeiterschaft sich größeren Einfluß verschaffen und sich schließlich dadurch in den Stand setzen könne, die Alleinherrschaft der Kapitalisten zu verdrängen, die Demokratie, die heute nur in der Politik besteht, in die Wirtschaft überzuführen, hat bei breiten Arbeitermassen festen Fuß erfaßt. In dieser Form werden die Betriebsräte auch von den reformistischen Gewerkschaften und von der Sozialdemokratie vertreten.

Die Verbände der Roten Gewerkschaftsinternationale sehen in den Betriebsräten Zellen der kommunistischen Partei, deren Aufgabe darin besteht, die Arbeiterschaft der Betriebe für die Ziele der Partei zu gewinnen. Über diesen Rahmen hinaus liegt den kommunistischen Betriebsräten höchstens noch ab, nach Besitzergreifung der Staatsmacht durch die Partei oder das Direktorium der Partei die erteilten Befehle auszuführen, wie es ja auch schon heute ist.

Wer aber wirklich revolutionäre Betriebsräte erstrebt, die brauchbare Werkzeuge im Klassenkampf sein und vorbereitende Arbeit für die soziale Revolution machen sollen, der wird von den bürgerlichen Gesetzen unabhängige Betriebsräte erstreben. Gerade wir Syndikalisten, die wir nichts vom Staate erwarten, sondern der Meinung sind, daß die soziale Revolution in allen Adern des wirtschaftlichen Lebens, in der Peripherie wie im Zentrum zu gleicher Zeit von den schaffenden Kräften des werktätigen Volkes durchgeführt werden muß, können uns eine Lösung der Frage der Verwaltung in den Betrieben nur durch die Arbeiter des Betriebes selbst vorstellen, da die Arbeiter am besten wissen, wer unter ihnen am fähigsten und geeignetsten ist. Die Idee der Betriebsräte bekommt für uns Syndikalisten einen ganz anderen Sinn als bei den Sozialdemokraten und Kommunisten. Wir stecken die Ziele der Betriebsräte weit höher. Während bei Reformisten und Kommunisten den Räten keine selbständige Aufgabe zufällt, sondern sie nur auszuführen haben, was ihnen Partei und Gewerkschaft auferlegen, sehen wir Syndikalisten in den Betriebsräten nicht nur die ausführenden Organe einer höheren Macht, sondern mit Initiative versehene und selbständig wirkende Kräfte der revolutionären Arbeiterbewegung, die neben dem direkten Kampf auf dem Arbeitsplatze gegen den Unternehmer sich auch für die Übernahme der Produktion vorbereiten müssen die sie in einer sozialistischen Gesellschaftsordnung zu leiten haben.

Es hat uns der Verlauf der Revolutionen gezeigt, daß sich am Tage ihres Ausbruches neue Organe bilden, die unter verschiedenen Namen auftreten, im Wesen aber dasselbe sind. Ohne auf die Revolutionen der Vergangenheit einzugehen, sei erinnert, daß sich im Laufe der revolutionären Ereignisse in Deutschland, zuerst beim Ausbruch der Novemberrevolution, revolutionäre Räte und Obleute bildeten, die noch bis zum Sommer 1919 hinein bestanden haben, daß auch noch später bei anderen revolutionären Ereignissen, wie z.B. beim Kapp-Putsch, also zu einer Zeit, als schon die gesetzlichen Betriebsräte bestanden haben, sich neue revolutionäre Arbeiterräte bildeten, die aus den Massen selbst entstanden. Diese revolutionären Obleute aus den Betrieben sind spontane Organe der Revolution, und sie werden die ersten Träger jeder zukünftigen Revolution sein, die noch während des Zusammenbruches der alten Weltordnung die Elemente der neuen in ihren ersten Anfängen aufbauen.

Sollen wir Syndikalisten in Erwartung der kommenden Revolution und im Vertrauen auf die durch eine Revolution spontan zur Entfaltung kommenden Kräfte die Bildung von revolutionären Betriebsräten heute vollständig ablehnen? Mitnichten. Der Syndikalismus begnügt sich sonst nicht damit in Erwartung der sozialen Revolution die Hände in den Schoß zu legen, er will auch heute die Solidarität in der Arbeiterschaft wecken und den Kampf für die Hebung der Lage des Proletariats führen. Dazu sind neben den gewerkschaftlichen Organisationen Vertrauensleute in den Betrieben notwendig. Diese Vertrauensleute sind aber nichts anderes als die Betriebsräte.

Nun gibt es freilich in der Arbeiterbewegung Strömungen, die einen Unterschied machen zwischen den Vertrauensleuten der Gewerkschaften in den Betrieben und den Betriebsräten. Die Bewegung der Shop-Stewards-Councils in England, die heute freilich nicht mehr besteht, und die Betriebsorganisation in Deutschland, die einen sehr geringen Wirkungskreis hat, und, obzwar ein Kind der Revolution, heute schon wieder sichtbar im Rückgang ist, diese beiden Bewegungen sind organisatorisch von allem Anfang an nur auf Betriebsräte aufgebaut. Diese Bewegungen entstanden in den Betrieben und wuchsen erst von da aus zu lokalen, dann zu bezirksweisen Zusammenschließungen heran.

Sie sehen in den Vertrauensleuten der Gewerkschaften etwas ganz anderes als selbständige Betriebsräte. Wenn man die reformistischen Amsterdamer oder zentralistischen Moskauer Gewerkschaften hierbei im Auge hat, dann sind die Kameraden der reinen Betriebsrätebewegung wohl im Rechte. Das ändert sich aber indem Augenblick, wo es sich um revolutionär-syndikalistische Gewerkschaften handelt, die als wichtigsten Grundsatz die Selbstbestimmung aufstellen und ihren Mitgliedern volles Selbstbestimmungsrecht gewährleisten. Dagegen würde eine Betriebsräte- oder Shop-Steward-Councilbewegung, die sich zentralistisch aufbaut, den Betriebsräten der einzelnen Betriebe weniger Selbständigkeit gewähren wie die föderalistischen Gewerkschaften der Syndikalisten, und in diesem Falle würden sich diese zentralistischen Betriebsräteorganisationen den zentralistischen Amsterdamern oder Moskauern wohl mehr nähern und das Ideal der selbständigen Betriebsräte dadurch verloren gehen.

Wenn also die Syndikalisten die Betriebsräte grundsätzlich anerkennen, dann dürfen sie die Schaffung derselben nicht der kommenden Revolution überlassen. Mag diese Revolution sich neue Organe schaffen, die heutige Zeit erfordert Vertrauensleute oder Betriebsräte in den Betrieben. Und wenn diese Betriebsräte ernsthaft die Interessen der Arbeiterschaft wahrnehmen, dann werden sie eine bedeutende Mission in Gegenwart und Zukunft erfüllen. Die Arbeiter werden aber auch bei Ausbruch einer Revolution sich an die Organe erinnern, die in Vergangenheit und Gegenwart das Befreiungswerk des Proletariats vorbereiten halfen.

Die Kommunisten haben ebenfalls die Bedeutung der Betriebsräte für den revolutionären Tageskampf sowie für den endgültigen Entscheidungskampf der Arbeiterschaft eingesehen. Da sie aber den Staat anerkennen und eine parlamentarische Partei sind, so nehmen sie natürlich auch Anteil an den gesetzlichen Betriebsräten. Diese wollen sie zu gefügigen Werkzeugen ihrer Parteipolitik machen. Hierin liegt eine Gefahr für die revolutionäre Arbeiterschaft, und deshalb muß der kommunistischen Propaganda die des revolutionären Syndikalismus entgegengesetzt werden.

Das kann am erfolgreichsten geschehen, wenn wir freie Betriebsräte schaffen, die von den gesetzlichen vollständig unabhängig sind.

Die Aufgaben dieser freien Betriebsräte müssen mannigfaltig sein. Sie müssen in den Betrieben, bei Betriebsversammlungen und bei sonstigen Gelegenheiten die Ideen des revolutionären Syndikalismus vertreten, dem Wirken der Parteipolitikanten und deren Anhängern entgegentreten und sich selbst für die Übernahme und technische Leitung der Betriebe vorbereiten sowie die Arbeiterschaft immer und immer wieder auf dieses große Endziel der Arbeiterbewegung aufmerksam machen.

Wenn es uns gelingt, in diesem Sinne an dem Aufbau und Ausbau der revolutionären Betriebsräte zu arbeiten, dann werden wir die Gewißheit haben, daß bei einer Besetzung der Betriebe, wie sie beispielsweise in Italien erfolgte, die Arbeiterschaft im Vertrauen auf ihre eigene Macht und Stärke den Kampf erfolgreich bestehen kann.

Das schwierigste Werk der sozialen Revolution ist nicht die Eroberung oder Besetzung der Betriebe, jener wirtschaftlichen Zellen, auf denen sich die gesamte soziale Ordnung unseres industriellen Zeitalters aufbaut, sondern die Verwaltung derselben.

Die soziale Revolution, die wir Syndikalisten erstreben und durchführen wollen, ist eine wirtschaftliche Revolution. Sie setzt nicht ein bei der Eroberung der Staatsmacht, der Besetzung der Ministerposten und hohen Staatsämter, das überlassen wir den politischen Parteien. Wir erblicken vielmehr in den landwirtschaftlichen, industriellen und gewerblichen Betrieben die Zellen, auf denen sich die gesamte soziale Ordnung unseres Zeitalters aufbaut. Die Eroberung und Verwaltung dieser Zellen, der Betriebe, ist die wichtigste Aufgabe der Revolution. Während die Eroberung die Sache eines Handstreiches sein kann, liegt gerade in der sofortigen geregelten Verwaltung, in der ununterbrochenen Fortsetzung der Produktion, in der Heranschaffung der Rohmaterialien, in der Aufrechterhaltung der Verkehrsmittel, in der raschen Weiterbeförderung und Verteilung der erzeugten Güter der Angelpunkt der sozialen Revolution. Diese kann als gelungen bezeichnet werden und die Konterrevolution wird die geringsten Aussichten haben, wenn die wirtschaftliche Seite der Revolution sofort in die Augen springende Erfolge, sichtbar für die gesamte Bevölkerung, aufzuweisen hat. Dann wird eine solche Revolution bei weitem nicht den Aufwand auf die Verteidigung gegen die Konterrevolution nötig haben, wie eine Revolution, die den von den Staatskommunisten gezeichneten Weg durch Eroberung der Staatsmacht geht.

Wenn ein solcher Verlauf der Revolution ermöglicht werden soll, wie wir Syndikalisten ihn erstreben, dann müssen wir in den Betrieben der landwirtschaftlichen, industriellen und gewerblichen Unternehmungen syndikalistische Betriebsräte organisieren, die sich für ihre gewaltigen Aufgaben vorbereiten und heute schon durch tatkräftiges Eintreten im Klassenkampfe sich die Sympathien der Arbeiterschaft zu gewinnen suchen.“

Aus: „Die Internationale“, Nr. 1, S. 61-65/1924, abgedruckt in: FAU-Bremen (Hg.): Syndikalismus – Geschichte und Perspektiven. Ergänzungsband, Bremen 2006

Originaltext: http://www.syndikalismusforschung.info/sobr.htm


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Heinrich Reuß - Kampforganisation oder Sekte?

„Es ist keineswegs die Lust an strittigen Auseinandersetzungen oder die Absicht, unnötigerweise die Gemüter zu erregen, wenn hier diese Frage aufgeworfen und behandelt wird; sondern (nicht nur der Schreiber vertritt diesen Standpunkt) es ist dies als eine fundamentale Notwendigkeit von Seiten großer Teile der Arbeiterschaft selbst längst erkannt worden. Längst schon wünschten weitere Kreise eine Klärung dieser Frage und vorweg sei es gesagt, daß es die Besten der in den rheinisch-westfälischen Betrieben tätigen Kameraden sind, welche diese Angelegenheit behandelt und im Sinne der aktiven Kampfesorganisation erledigt wissen wollen. Wenn hier Dinge berührt werden, über die bis heute innerhalb der FAUD keine einheitliche Auffassung vorhanden ist, so wäre es immerhin falsch, jetzt, wo an diese Dinge herangegangen wird, von einer Opposition zu reden. So falsch dies an sich schon ist, so verderblich wäre es, wollten wir, hier nach Vogel-Strauß-Manier den Kopf in den Sand stecken. Dieser Taktik haben wir lange genug gehuldigt und der Ertrag solchen Tuns offenbart sich am deutlichsten in den Mitgliederzahlen.

Unzweifelhaft sind auch heute noch 90 Prozent unserer Mitglieder als Gewerkschaftler der Organisation beigetreten, und der internationale Syndikalismus hat nie etwas anderes als eine revolutionäre Gewerkschaft sein wollen. Er hat als seine vornehmste Aufgabe die Erfassung des schaffenden Volkes zu großen wirtschaftlichen Vereinigungen betrachtet. Und die Macht des Syndikalismus beruht und wurzelt gerade in der Propagierung seiner Ideen innerhalb der Betriebe. Aus diesem Grunde wird von einer syndikalistischen Bewegung nur so lange geredet werden können, so lange sie innerhalb der Betriebe noch die Möglichkeit einer direkten Betätigung hat.

Hier ist zu konstatieren, daß gerade der revolutionäre Wind der Jahre 1919 und 1920 unserer Propaganda innerhalb der Betriebe von besonderem Vorteil war. Die Arbeiterschaft hatte innerhalb der Betriebe die größtmöglichste Betätigungsmöglichkeit, sie hatte nicht notwendig vor jedem Eseltreiber auf der Hut zu sein. Der Entlassungsschein konnte ohne Einwilligung der Arbeiterräte nicht ausgestellt werden.

Wenn heute unser Einfluß auf die Arbeiterschaft nicht mehr derselbe ist als in jener Zeit, so tragen daran diejenigen schuld, die glaubten, durch Resolutionen, Anträge und Versammlungsbeschlüsse revolutionäre Idealmenschen fabrizieren zu können. Was wir heute bei Betrachtung unserer Organisation sehen, das ist die Frucht der Saat derer, welche in Versammlungen beschlossen, daß, wer sich an Betriebsratswahlen, Knappschaftswahlen, Rechtsschutz usw. beteilige, kein Syndikalist sei. Wenn solche Methoden den gewünschten Erfolg auch dann noch nicht brachten, dann schaffte man gleich Buch und Beitrag ab und trug als Abzeichen seiner eigenen revolutionären Intelligenz das Haar möglichst lang. Auch diejenigen, welche die Behandlung des Geburtenproblems einer Stellungnahme zum Kongreß der Amsterdamer vorzogen, müssen genannt werden, ebenso sei derer gedacht, die in persönlichem Haß nicht Halt machten vor der Person und die Person mit der Sache verquickten oder verwechselten. Es war eine schlimme Zeit und die Wirkung solcher Treibereien mußte um so verheerender sein, da zu gleicher Zeit der Rubel sowohl als der Heimatdienst gegen uns wüteten. Wenn auch nicht alle Ungeschorenen im Dienste des Rubels standen, so haben sie ihm doch unbewußt in die Hand gearbeitet.

Heute ist diese Pest glücklich überwunden, aber unter den Nachwehen haben wir dennoch zu leiden. Leider ist von diesem ‚Geist’ noch mehr wie zuviel zurückgeblieben und übt seinen verderblichen Einfluß noch weiterhin aus. Wäre dies nicht der Fall, so hätte diese Frage nicht berührt werden brauchen.

Darüber, daß Hunger, Elend und Entbehrung keine Schrittmacher der Revolution sind, dürfte heute Einmütigkeit bestehen. Logischerweise muß man sich sodann auch zur gewerkschaftlichen Gegenwartsarbeit bekennen.

Wer mit dem Wesen der Arbeit innerhalb der Schwerindustrie vertraut ist, wer sich keine Illusionen über den praktischen Bildungsgrad unserer Arbeitskameraden hingibt, wer die Überwachungsmethoden in den Betrieben kennt, die Antreiberein und Angeberei, wer das Riesennetz der gesetzlichen und tariflichen Umschreibung des Arbeitsverhältnisses kennt, der wird, das sei hier besonders hervorgehoben, mit mir der Meinung sein müssen, daß eine Kritik daran alleine nicht genügt. Hier muß vielmehr tatkräftig zugefaßt werden.

Wie dies mit einiger Aussicht auf Erfolg vor sich zu gehen hat, sei hier ohne jede Umschreibung getan.

Meines Erachtens haben wir uns an den kommenden Betriebsratswahlen unbedingt zu beteiligen. Betrachten wir zunächst die prinzipielle Seite. Hier ist festzustellen, daß der Anarchosyndikalismus es ablehnt, sich an gesetzgebundenen Körperschaften zu beteiligen. Ist der Betriebsrat eine gesetzgebende Körperschaft? Nein, das ist er nicht. Er ist nichts anderes als der alte vorrevolutionäre Arbeiterausschuß, den man zur Unschädlichmachung der revolutionären Räteidee gesetzlich sanktionierte. Schon allein darin, daß die Arbeiterschaft diese Ausschüsse sich selbst geschaffen hatte, liegt der beste Beweis für die Notwendigkeit einer Betriebsvertretung.

Von allen Sophistereien kann Abstand genommen werden. Hier ist ein Teil der Sklavenkette, die auch wir zu schleppen haben, ob wir wollen oder nicht. Der Polyp ‚Staat’ hat seine Autoritätsfänge eben in alle Dinge des Lebens gesteckt, von der Wiege bis zum Grab – selbst der Weg zum Friedhof ist vorgeschrieben – daß es ein Ding der Unmöglichkeiten ist, mit ihnen nicht in Berührung zu kommen.

Ihnen entrinnt man auch dann nicht, wenn man sich noch so weit davon entfernt glaubt. Nein, in gar vielen Fällen und in dem hier besprochenen ganz besonders, sitzen wir selbst in diesen Fängen um so fester, je weiter wir davon abrücken. Beweis: diese Autorität kann nur auf Grund der Massenduldung bestehen. Wir haben jedoch durch unser Abseitsstehen uns der Arbeiterschaft allzu sehr entfremdet, wir haben die Arbeiterschaft durch unsere Abstinenz den Fängen der Gewerkschaften, d.h. der Autorität überliefern helfen, wir haben damit die Kräfte, die wir vernichten wollten, nur noch mehr gestärkt. Wir werden, wenn wir uns nicht zurückfinden sollten zur praktischen Arbeit, in Zukunft auch noch aus den offiziellen Belegschaftsversammlungen ausgeschaltet werden. Es sind bereits Vereinbarungen getroffen, daß in Belegschaftsversammlungen nur noch Organisationsvertreter zugelassen werden sollen, welche auch im Betriebsrat vertreten sind. Wird dies zur Tatsache, dann stehen wir auch hier glatt draußen, und alle Entrüstung über Vergewaltigung, Terror usw. ändert daran nichts mehr.

Es erübrigt sich wohl, hier noch weitere Argumente anzuführen, denn, wem nicht zu raten ist, dem ist auch nicht zu helfen. Es sei zum Schluß nur noch denen, welche nun unentwegt schon Jahre hindurch jede Beteiligung an den Wahlen zum Betriebsrat, zur Knappschaft usw. abgelehnt haben, anheimgestellt, die Erfolge ihrer Praxis zu prüfen. Sie werden im Resultat dieser Prüfung den besten Wertmesser für ihre Praxis haben.

Wir können und dürfen uns nicht isolieren, gerade wir können von einer chinesischen Mauer am wenigsten Gebrauch machen, denn Syndikalismus ohne die Betriebe, ohne Einfluß und Mitwirkung der Masse ist, wenn auch eine glänzende, so doch nur eine Utopie. Was sind und nutzen alle schöngeistigen Betrachtungen, was sind alle philosophischen Betrachtungen angehender und gewesener Größen ohne die Tat, ohne den Massenwillen. Hirne und Herzen mit Wissen und Rebellengeist zu erfüllen, ist sicher auch unser Ziel. Meines Wissens hat sich noch keiner meiner Gesinnungsfreunde damit begnügt, die Beiträge einzukassieren, um dann Gottes Wasser über Gottes Land laufen zu lassen, sondern wir dürfen ohne Überhöhung von uns behaupten, daß, je größer und schwieriger die Kämpfe waren, daß um so größer unsere Lust am Leben war.

Jegliches Orakeln über die soziale Revolution wird zum Weibergewäsch, wenn wir nicht alle Kräfte anspannen, um die Keimzellen der neuen Gemeinschaft heute schon zu entwickeln. Und unsere Föderationen sind, sollen zumindest diese Keimzellen vorstellen. Somit bedeutet jede Stärkung der Föderationen einen weiteren Baustein zur neuen Gemeinschaft.

Wer die Masse gewinnen will, wer ihre Gedankengänge befruchten will, wird sich schon zu ihr bemühen müssen. Vom Kirchturm aus wird es ihm schwerlich gelingen. Wem jedoch angst ist, daß die syndikalistische Idee durch die Berührung mit scheinbar staatlichen Einrichtungen in Gefahr geraten könnte, dem ist die lebendige Kraft dieser Idee selbst noch fremd. Man ist versucht, zu sagen, dieser Mann will etwas beschützen, dessen Wesen ihm nicht vertraut ist.

Der Syndikalismus hat seinen besten Schutz in sich selbst, er benötigt keinen Gralswächter: er braucht Ellenbogenfreiheit, keine chinesische Mauer. Er selbst ist etwas Lebendes, und Tageskampf ist sein Element. Zu unserm eigenen Schaden sind wir viel zu lange um die Sache herum statt an die Sache herangegangen. Das Jahr 1925 muß uns wiederfinden als die frohen Kampfgenossen, die wir 1919 und 1920 waren. Wenn auch heute die Verhältnisse ungleich schwieriger sind als in jenen Jahren, so muß dennoch alles und allem zum Trotz der Syndikalismus in seinen Mutterboden – und das sind die Betriebe – hineingetragen werden. Hierin liegt der Schwerpunkt der Betätigung syndikalistischer Betriebsräte. Sie stehen nicht nur unter der Kontrolle der Organisation, sondern hinter ihnen steht sie ebenfalls. Wird es wieder so gehandhabt, dann ist eine der wichtigsten Vorbedingungen für ein Erstarken der Organisation erfüllt. Dann werden wir wiederum nicht nur zahlenmäßig in Erscheinung treten, sondern unser ideeller Einfluß auf die Gesamtarbeiterschaft wird wieder hergestellt. Tun wir es wiederum mit der alten Freudigkeit, begleitet von den Versen Robert Reitzels:

"Ich lob mir leichte, lustige Gesellen, die gerne sind, wo volle Becher winken, und gern der Schönheit an den Busen sinken. Doch die auch, wenn zum Kampf die Hörner gellen, begreifen dieser Zeit gewaltiges Ringen, der Freiheit ihre Schlachten helfen schlagen und köstlich Herzblut ihr zum Opfer bringen.“

Aus: „Der Syndikalist“, Nr. 3/1925, abgedruckt in: FAU-Bremen (Hg.): Syndikalismus – Geschichte und Perspektiven. Ergänzungsband, Bremen 2006

Originaltext: http://www.syndikalismusforschung.info/reuss.htm


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August Beil - Kampforganisation oder Sekte (1925)

So hat Kamerad Reuß seinen Artikel überschrieben. Die Bezeichnung ‚Kampforganisation oder Massenorganisation’ hätte für den Inhalt des Artikels besser gepasst. Des langen Schreibens kurzer Sinn ist: Hätten wir uns an den Wahlen der gesetzlichen Betriebsräte beteiligt, dann wäre unsere Organisation noch zahlenmäßig stark und der Einfluß größer. Seine Schlußfolgerung ist: daß die bisherige Nichtbeteiligung an den Wahlen zum gesetzlichen Betriebsrat falsch war und daß man jetzt sich unbedingt an diesen beteiligen müsse. Wer so schlußfolgert aus den Erfahrungen der letzten Jahre, der hat nicht die Ursache des Verfalls und der Stagnation der Arbeiterbewegung erkannt. Nicht nur die FAUD sondern alle Organisationen haben an Zahl und Einfluß verloren. Daß das Proletariat seelisch und physisch geschlagen ist, haben außer den Zentralgewerkschaften die gesetzlichen Betriebsräte und die Schaukelpolitik der ‚Kommunisten’ zum größten Teil verschuldet. Wenn Reuß sagt, der gesetzliche Betriebsrat wäre keine gesetzgebende Körperschaft, so stimmt das. Er ist aber doch eine gesetzliche Institution und hat sich im Rahmen des Gesetzes zum Schaden der sozialen Revolution zu bewegen.

Es ist ein großer Irrtum, wenn Reuß sagt, er wäre nichts anderes als der alte vorrevolutionäre Arbeiterausschuß. Dieser Arbeiterausschuß, dem ich selbst im Jahre 1917 angehörte, stützte sich nur auf die Macht der Arbeiter und war somit imstande, im Sinne der vorwärts- und aufwärtsstrebenden Arbeiterschaft zu wirken. Nachdem man aber das Betriebsrätegesetz, das, wie Reuß zugibt, nur geschaffen worden ist, um die revolutionäre Räteidee unschädlich zu machen, angenommen hat, wurde die Arbeiterbewegung aufs tote Gleis gefahren. Mit Hilfe der gesetzlichen Betriebsräte wurden alle impulsiv aus der Masse hervorbrechenden Aktionen niedergehalten, zumindest aber unwirksam gemacht. Der gesetzliche Betriebsrat nützt einer revolutionären Organisation gar nichts. Es ist einfach unmöglich, im Rahmen des Gesetzes revolutionäre Arbeit zu leisten. Nur ein Beispiel, wie diese Arbeiterräte sich in den Augen der Belegschaft blamieren müssen, sei hier angeführt. Auf der Rheinmetall-Düsseldorf hatte man dem Betriebsrat seine angeblichen Rechte beschnitten. Im geheimen wurde nun eine Demonstration vor dem Direktionsgebäude arrangiert. An einem Morgen demonstrierte nun die Belegschaft dort und wurde von dem Obmann Brune mit folgenden Worten empfangen:

‚Kollegen! Ihr demonstriert wohl, damit der Betriebsrat wieder seine alten Rechte bekommt. Ich aber habe den Auftrag, euch aufzufordern, wieder in die Betriebe zurückzukehren. Ich tue das hiermit.’

Welche Wirkungen eine solche inkonsequente Haltung eines Mannes, der an der Spitze einer Belegschaft steht, auslöst, kann sich jeder denken, wenn er die Massenpsyche einigermaßen kennt. Glaubst du, lieber Reuß, daß das zum Nutzen der Organisation dient? Das Gegenteil trifft zu. Laut Rätegesetz mußte der Obmann aber so, wie angeführt, handeln. Man könnte diese Beispiele beliebig vermehren.

Das Resümee ist folgendes: Die gesetzlichen Betriebsräte haben Hand in Hand mit den Zentralgewerkschaften und Parteien im Proletariat jeden Glauben an eine Lösung ihres sozialen Elends vernichtet. Sie haben ihm den Glauben an seine eigene Kraft genommen. Das ist die Ursache des augenblicklichen Stillstands des Proletariats. So siehts in Wirklichkeit aus. Wir erleben heute die Auswirkung der marxistischen Theorie, die logischerweise sich so auswirken muß.

Bakunin schrieb, nachdem Marx versucht hatte, in der I. Arbeiterinternationale seine autoritäre und parlamentarische Idee einzuführen, folgendes: ‚Wenn diese Theorien von der Internationale angenommen werden, wird das Proletariat eine vollständige Entmündigung und Desorganisation erleben.’ Wir haben heute die Ehre oder auch die Schande, dies zu erleben. Man müßte lachen, wenn es nicht so bitter ernst wäre, daß man versucht, den Gegnern der gesetzlichen Betriebsräte die Stagnation der Arbeiterbewegung in die Schuhe zu schieben.

Kamerad Reuß! Forsche du nur ein bisschen tiefer, dann wirst du die wahren Ursachen erkennen. Es wäre geradezu ein Verbrechen an uns selbst, wollten wir nachdem die gesetzlichen Betriebsräte ein vollständiges Fiasko erlitten haben, dem Vorschlag des Kameraden Reuß folgen. Glaubt man denn, wir hätten einen Erfolg? Die ‚Kommunisten’ beteiligen sich unter demselben Vorwand an den gesetzlichen Betriebsratswahlen und am Parlament. Glaubst du, Kamerad Reuß daß sie damit Erfolg haben? Mitnichten! Wenn sie mehr Einfluß haben, als wir, so nur durch ihre Tagespresse und den Rubel. Die ‚kommunistischen’ Betriebsräte aber haben sich genau so kompromittiert wie die reformistischen.

Wir haben einen rein ‚kommunistischen’ Betriebsrat. Derselbe versuchte auch jede Belegschaftsversammlung mit seinen Parteireferenten zu beschicken. Zwei- oder dreimal ist es geglückt, und dann blieb die Belegschaft einfach den Versammlungen, die vom Betriebsrat einberufen waren, fern. Auch hier, Kamerad Reuß, siehst du, daß der von dir vorgeschlagene Weg nicht zum Ziel führt. Noch nicht einmal zur Massenorganisation um jeden Preis, von Kampforganisation gar nicht zu reden. Zur prinzipiellen Seite möchte ich die Frage aufwerden, was ist Prinzip? Ich verstehe darunter den Niederschlag langjähriger praktischer Erfahrung. Dieses Prinzip sagt uns, daß, wenn man sich in den Schmutz setzt, man selbst schmutzig wird. Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist.

Lieber Kamerad Reuß, nicht durch gesetzliche Betriebsräte können wir dem Proletariat das Bewußtsein seiner Kraft zurückgeben, sondern wenn jeder, der sich Anarcho-Syndikalist nennt, in klaren Worten dem Proletariat das Schädigende der Zentralgewerkschaften und Parteien und das Nützliche und Notwendige der anarcho-syndikalistischen Organisationen vor Augen führt und es bekannt macht mit der anarcho-syndikalistischen Kampfesweise. Dazu gibt es Gelegenheit auf allen Arbeitsstellen und Betriebsversammlungen. Auch ist es unbedingt nötig, daß wir uns alle Mühe geben, eine Tageszeitung ins Leben zu rufen. Das Lebenselement aller Vereinigungen ist die Tagespresse. Ich bin tief davon überzeugt, haben wir eine Zeitung, wird unsere Bewegung wieder aufwärts steigen. Selbstverständlich ist unser Weg noch mühevoll und dornig. Alles um uns, teilweise auch noch in uns, ist zentralistisch-autoritär eingestellt und versteht uns schwer. Alle Parteien und Zentralgewerkschaften haben sich an das Bestehende angelehnt und mußten deshalb versagen. Dieses soll uns zur Lehre dienen. Erstreben wir deshalb nicht Massenorganisationen um jeden Preis, sondern sorgen wir dafür, daß der Anarcho-Syndikalismus, so wie er in die Breite, auch in die Tiefe geht. Die Geschichte zeigt uns, daß die zielklaren Gruppen fast immer ihr Ziel erreicht haben, wenn sie nicht vom Wege abrücken und Konzessionen machten.

Partei- und Gewerkschafts-Bonzen haben das Proletariat geschwächt. Durch anarcho-syndikalistische Erkenntnis wird die Schmach einst gerächt. Auf zur Tat!“

Aus: „Der Syndikalist“, Nr. 7 (1925)

Originaltext: http://www.syndikalismusforschung.info/beilkampf.htm


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Wilhelm Schroers - Zur Betriebsrätefrage

Die Betriebsrätefrage steht im Mittelpunkt der Debatten innerhalb unserer Bewegung. Als Gegner jeder gesetzlichen Institution waren wir seither Gegner der gesetzlichen Betriebsräte. Nunmehr, da unsere Bewegung im letzten Jahre einen Rückgang zu verzeichnen hatte, vermeint ein Teil unserer Genossen, dies durch Beteiligung an den Betriebsrätewahlen wettmachen und die Bewegung vorwärtstreiben zu können, so daß wir als Massenorganisation ein richtungsgebender Faktor werden. Es ist nun zu untersuchen, ob unsere Sache einen Fortschritt in dieser Richtung hin zu verzeichnen haben wird.

Da gilt es zunächst, die Ursache des Rückganges zu suchen. Das wichtigste Moment, das einer sozialen Umgestaltung vorangehen muß, ist die Gehirnrevolution. Die Erfassung unserer Idee erfordert eine solche. Das ist auch der Kernpunkt, weshalb die Vorbereitung der anarcho-syndikalistischen Idee bei den Massen auf Granit oder vielmehr auf einen Sumpf stößt. Alle Parteien und zentralen Gewerkschaften wollten den Massen etwas bringen. Wir wollen nun keinem etwas bringen, sondern lehren die harte Notwendigkeit des eigenen Erkennens und Mitwirkens bei der Umstellung der kapitalistischen Wirtschaft in eine herrschaftslose Gesellschaft. Das ist es, was die im zentralistischen Sinne erzogenen Massen scheuen. Die eigene Tatkraft, die durch die Mechanisierung des ganzen Lebens unterdrückt wurde, läßt sie an sich selber zweifeln. Daß eigenes Handeln der einzig richtige Weg ist, begreifen sie alle instinktiv, doch will diese Instinktivität keine Erkenntnis werden. Und die Verbreitung dieser Erkenntnis ist gerade unsere Aufgabe.

In der Nachkriegszeit bekam unsere Bewegung großen Zuwachs. Das war erfreulich und hob die Arbeitsfreudigkeit der agitatorischen und organisatorischen Kräfte. Leider waren es ihrer zu wenige, die in aller Klarheit die anarcho-syndikalistischen Gedanken beherrschten, so daß sie überlastet wurden. Andere ließen genügende Klarheit vermissen. Kurz, es war das Stadium des Kristallisationsprozesses, in dem sich unsere Bewegung befand. Ein Teil der Genossen wurzelte in der Parteibewegung, ein Teil mündete in der Richtung des Individualismus. So kam es bei der Freiheitlichkeit unserer Organisation, daß sie zum Tummelplatz mancher Wortakrobaten wurde. Dort, wo Klarheit bestand, war solches nicht möglich, da wurden solche Geister abgestoßen, oder sie wurden anderen Sinnes.

Daß eine Bewegung, die erst im Werden ist, darunter leiden muß, wird verständlich. In den Wirtschaftskämpfen hielten viele der Feuertaufe nicht stand, da ein ideelles Verbundensein mit der Organisation nicht bestand. Es ist die Sünde der Zentralverbände, die den Massen den Materialismus derartig einprägten, daß sie den Zweck ihres Verbündens nur in augenblicklichen materiellen Vorteilen sehen. Bei uns ist dies Nebenzweck, Hauptzweck die soziale Revolution. Nun soll aber auch nicht verschwiegen werden, daß die laue Betätigung vieler Genossen, vornehmlich im letzten Jahre, als eine der Ursachen mit zugerechnet werden muß.

Das werden wohl die Hauptursachen sein. Kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema.

Nicht die Beteiligung an den Betriebsratswahlen ist ein Entwicklungsfaktor, sondern die Aktivität der einzelnen Genossen, das darf vor allen Dingen nicht verkannt werden. Wenn diese Aktivität fehlt, ist unserer Bewegung auch nicht durch die Beteiligung an den Wahlen geholfen. Oder meinen die befürwortenden Genossen, daß der Tatendrang erst dann entfesselt wird, wenn man im Betriebsrat ist? Dort wird man noch mehr gelähmt. Die Mitgliedschaft im Betriebsrat ist dasselbe Glatteis wie das Parlament, wo schon mancher mit guten Vorsätzen Eingekehrte – zu Fall gekommen ist- Die gemachten Erfahrungen lehren es uns ja.

Nun erklärt ein Teil der Genossen: Wollen wir das Vertrauen der Masse gewinnen, so müssen wir etwas tun, was dem Massencharakter entspricht. Wie soll dieses ‚tun’ aussehen? Das, was uns durch die Gesetze so kärglich zusteht, heiß im Wortkampf zu erringen, kann unmöglich als eine ‚Tat’ angesehen werden. Außerdem kann das Betriebsrätegesetz als eine Plattform für den revolutionären Klassenkampf nicht umgeformt werden. Wie es mit dem Revolutionieren von innen steht, lehrt uns das Beispiel der KPD – Wir sehen, daß es auf gesetzlichem Wege allerdings etwas zu ‚machen’ gibt in der Beziehung, daß der Arbeiter sich immer mehr in den Gesetzen verstrickt, die angeblich gemacht sind, ihm Rechte zu verschaffen. In Wirklichkeit aber, um ihn zu fesseln. Ist dieses ‚machen’ nun revolutionär und nach unseren Erkenntnissen über den Staat und die Gesetze fortschrittlich zu nennen? Dann wäre unser Tätigkeitsfeld nicht die FAUD, sondern die alten zentralen Organisationen, die da in der sozialen Gesetzgebung ihre vornehmliche Arbeit erblicken. Was hat der Arbeiter davon gehabt? Ist seine soziale Lage gebessert? Die Statistik der Arbeitslosenziffer, des Hungertodes, der Selbstmorde und die Kämpfe des Proletariats um ihre Existenz reden von der Nutzlosigkeit der sozialen Gesetzgebung.

Wenn schon aber Aktivität besteht, dann brauchen wir kein Kompromiß mit dem Betriebsratsgesetz zu machen, dann kann dieselbe ganz und gar in den Dienst unserer Sache gestellt werden.

Gewiß wird bei einer Beteiligung an den Betriebsratswahlen sich zahlenmäßig erweisen, inwieweit die Sympathie der Arbeiter für syndikalistische Betriebsräte reicht und die Zahl wird sicherlich nicht gering sein. Warum? Weil sie sich größere Vorteile versprechen, da sie noch ‚radikaler’ sind. Radikale Worte nutzen aber nichts, wenn die Tat nicht folgt, und Taten können nur allgemein von der Belegschaft ausgeführt werden. Da wird es sich zeigen, ob mit der Sympathie einige Erkenntnis verbunden ist. Hinzu kommt, daß wir Propagandisten für den Generalstreik sind. Daher heißt es, unermüdliche Propaganda für den Generalstreiksgedanken zu entfalten. Unsere Genossen, die als Betriebsrat fungieren, werden die unfähigsten nicht sein. Durch ihre Tätigkeit aber hören sie auf, als Propagandisten zu wirken, da sie gewissermaßen gebunden sind. Das wird sicherlich kein Gewinn für unsere Sache sein.

Nehmen wir jetzt die Tätigkeit eines syndikalistischen Betriebsrates unter die Lupe, wo unsere Genossen in der Mehrzahl sind. Da ist noch längst nicht der Zeitpunkt da, wo lediglich unsere Forderungen zur Durchführung gelangen können. – Jetzt ist eine Lohnbewegung im Fluß. Dieser Bewegung gilt es, einen bedeutungsvolleren Inhalt zu geben. Im Anschluß daran können unmöglich die alten Kampfmethoden beibehalten werden. Das langwierige Verhandeln war bisher nicht unsere Sache und dürfte es dann auch nicht sein, wenn man sich im Betriebsrat befindet. Aus dieser geistigen Einstellung ergibt sich dann eine andere Methode. Nun werden die Wünsche der Belegschaft dem Unternehmer unterbreitet. Aus Erfahrung kennen wir die Rücksichtslosigkeit des Unternehmers, die ja nicht mal den bescheidenen Forderungen der zahmen Gewerkschaften Rechnung tragen. Es ist anzunehmen, daß unsere Forderungen, die der revolutionären Einstellung gemäß weitreichend sein werden, den Unternehmerstandpunkt noch stärker hervorrufen werden. Da müssten bei der Weiterentwicklung dieser Situation, die sicherlich in einen Kampf ausmündet, unsere Genossen ihr Mandat als Betriebsrat niederlegen, andernfalls sie am Kampf nicht direkt teilnehmen können. Bisher war der Betriebsrat die Bremsvorrichtung. Durch unsere Teilnahme soll dies vermieden werden, da sonst unser Ruf: Es lebe die direkte Aktion! ein Schlagwort, eine Phrase würde, Hier wird es sich zeigen, ob der sympathisierende Teil beisteht, ob er sich der Kampftaktik des Syndikalismus anschließt.

Schlimmer sieht es allerdings dort aus, wo die Zentralisten die Oberhand haben, und die Genossen Opfer gemeiner –Demagogie werden. Vermittels des Betriebsrätegesetzes mit seinen Klauseln ist es ein leichtes, mißliebigen Personen Fußangeln zu legen. Versammlungen können nicht immer gleich zu einer Richtigstellung der Dinge einberufen werden, während die Denunzianten zu einer Aussprache, sobald sie öffentlich stattfinden soll, nicht zu bewegen sind.

Lösung kann nur eine konsequente Haltung bringen, und da kann es nur heißen: Keine Teilnahme an einer gesetzlichen Institution getreu unserer Anschauung über Gesetz und Autorität. Wenn wir gleich den „Kommunisten“ jeden Augenblick die Parolen wechseln, leisten wir der Verwirrung Vorschub, die Massen haben gerade genug davon. Nur eine aufwärts steigende Linie können wir begrüßen, ein Zurück niemals.

Aufklärungsreden im revolutionären Sinne wird ein Betriebsrat schwerlich halten können, da laut Betriebsrätegesetz das Interesse des Betriebes nicht beeinträchtigt werden darf. Die Nichtbeachtung dieses Paragraphen bedeutet eine Schädigung des Betriebes, folglich ist sie strafbar. Also nur deshalb, weil der Betriebsrat das sagt, was er im Interesse der Arbeiter zu sagen hat, soll er bestraft werden. Bei einer syndikalistisch eingestellten Masse wäre dies ein Anlaß, ihren Wortführer zu schützen. Diese Konsequenz fehlt heute.

Kommen jetzt noch die Ursachen, die in ihrer Auswirkung so unheilvoll für die Arbeiterschaft geworden sind. Es ist dies das Vertretungssystem in der Form, wie es sich allüberall zeigt, wo zentralgewerkschaftliche Organisationen vorhanden. Diese Vertretungen haben sich zu Autoritäten (d.h. Machthabern) entwickelt, die über diejenigen, die durch das dauernde Vertretenlassen zu willenlosen Marionetten geworden, eine gebieterische Macht ausüben. Es liegt im Wesen der zentralistischen Organisation, daß sie sich mit der Zeit in einen künstlichen Überbau verwandelt, der starr seine diktatorische Macht über die ihm angehörenden Massen ausübt. Auch da, wo er mit dem wirklichen Leben im Widerspruch kommt. Wir sehen es in der Entwicklung des Staates, der seine Aufgaben längst erfüllt hat für eine Zeit, die der Vergangenheit angehört und nun den neueren Erkenntnissen über den gesellschaftlichen Aufbau Platz machen müsste. Statt vom Schauplatz abzutreten, betreibt der Staat eigene Interessenpolitik oder läßt sich von gewissen Kreisen beeinflussen, die mit ihm Geschäfte gemeinsam betreiben. Wir wissen, daß solche Geschäfte auf Kosten der Arbeiter gemacht werden. Immerhin hat sich der Arbeiter als Staatsbürger zu betrachten (wenn auch ohne Rechte), denn bei etwaigen Konflikten, in die der Staat verwickelt ist, hat er sich als Kanonenfutter zu betätigen, ob er will oder nicht. Schule, Kirche, Presse usw. haben die Aufgabe, die Arbeiterschaft zur Staatsgläubigkeit zu erziehen, damit sie sich mit dem Staate verbunden fühlen, daß ihr Wohl und Wehe von seinem Bestand abhängt. Auf diese Art und Weise produziert man Vaterlandsliebe. Wenn für eine derartige Auffassung kein Verständnis besteht, werden einfach Zwangsmaßnahmen ergriffen.

So ähnlich ist es auch mit den zentralen Organisationen der Arbeiterbewegung. Hat sich doch das System als unfähig erwiesen, die Kampfparolen, die anfangs erstrebenswert waren, als Massenorganisation durchzuführen, weil die Lebendigkeit oder besser die Beweglichkeit fehlte und an der Spitze sich eine besondere Gruppe mit Eigeninteressen gebildet hat, die lediglich in der Reformarbeit die längste Dauer ihrer Existenzmöglichkeit erblickt. Die Interessen der Arbeiter kommen erst in zweiter Linie in Betracht, und wenn das Geschick und die Führung in den Händen einzelner konzentriert ist, überhaupt nicht.

Das wird so oft wiederkehren, als die Arbeiter an der zentralen Organisationsform festhalten. Darum heißt es, eine lebendige Organisation zu schaffen, die wir in der Föderation erblicken, wo das Selbstbestimmungsrecht anerkannt wird. Automatisch erfolgt nun aber nicht die Lebendigkeit, wenn der Kern tot bleibt. Der föderalistische Aufbau ist im Gegensatz zum Zentralismus nur eine Form, in der die rege Tätigkeit eines jedes einzelnen, der die Befreiung der Arbeiterschaft von Ausbeutung und Unterdrückung anstrebt, keine Hemmung erleidet, soweit sich derselbe auf Grund freiwilliger Bindung zu den gegebenen Prinzipien, in denen unsere Erfahrungen aus der Praxis zusammengefaßt sind, bekennt.

Wenn wir nun zu solch einer Anschauung, die uns die Erfahrung gelehrt hat, gekommen sind und betrachten dann die Betriebsrätefrage, so müssen wir die Beteiligung an einer derartigen gesetzlichen Institution unbedingt ablehnen.

Jetzt werden die Genossen fragen, was denn zu tun sei, da es mit einer bloßen Kritik nicht getan ist. Recht so! Es heißt zunächst festzustellen, wieweit unser Einfluß in den Betrieben reicht, damit die Frage in unserem Sinne gelöst wird. Als erstes: Bildung eines Vertrauenskörpers, der die Aufgabe hat, als Verbindung der einzelnen Abteilungen eines Betriebes zu fungieren. Eine Angelegenheit einer Abteilung zur Kenntnis der gesamten Belegschaft zu bringen: darüber hinaus bei wichtigen Anlässen mit den Vertrauenskörpern der anderen Betriebe und der Arbeiterbörse die Situation zu beraten. Bei Forderungen, die an den Unternehmer gestellt werden, werden spontane Vertretungen aus der Belegschaft heraus gewählt, die dann nicht zu verhandeln haben, sondern nur die Vermittlung übernehmen und Handlungen der Belegschaft überlassen. Dann kann von Bestechung keine Rede sein. Kontrolle übt die Belegschaft selber. Bei allen Bewegungen hat die Arbeiterbörse für Weiterverbreitung des Kampfes und Regelung der Solidarität sich einzusetzen, eventuell die Lebensmittelfrage zu lösen. Die Arbeiterbörsen (Räte) werden die wichtigsten Funktionen in den Kämpfen zu übernehmen haben. Daß der Kampf auf revolutionärer Grundlage gestellt und unsere Taktik in Anwendung gebracht wird, ist Aufgabe eines jeden Genossen.

Das vornehmste Ziel wird der soziale Generalstreik, die Umstellung der kapitalistischen Wirtschaft in eine sozialistische, eine Bedarfswirtschaft sein, damit der Kulturgedanken des Anarchismus, die Herrschaftslosigkeit, Tatsache wird.

Darum durch den föderalistischen Zusammenschluß der anarcho-syndikalistischen Organisation zur direkten Aktion, zur Befreiung.

Aus: „Der Syndikalist“, Nr. 12/1925, abgedruckt in: FAU-Bremen (Hg.): Syndikalismus – Geschichte und Perspektiven. Ergänzungsband, Bremen 2006

Originaltext: http://www.syndikalismusforschung.info/schroers.htm


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