News / Mein "Blog"
Neues aus anarchistischen und sozialrevolutionären Bewegungen und was mir halt gerade so durch den Kopf geht. Die alten Beiträge findet ihr nach Monaten sortiert, einzelne sind thematisch archiviert oder wurden in die Textsammlung verschoben.
Hier ist es derzeit leider ziemlich still geworden - für regelmäßige Veröffentlichungen fehlt mir gerade die Zeit... Regelmäßig aktualisierte News gibt es aber bei meinem Twitter-Account oder auf Facebook.
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Im Verein habiTAT arbeiten wir daran das Modell des Mietshäusersyndikats nach Österreich zu übertragen. Konkret verfolgen wir damit das Ziel für ALLE leistbares, solidarisches und selbstverwaltetes Nutzungseigentum an Lebens- und Arbeitsraum zu schaffen. Zwei Jahre haben wir investiert um alle nötigen rechtlichen- und strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen. Es geht um 1.500 qm im Zentrum von Linz!
...solidarisch, selbstverwaltet und gut vernetzt
Mit dem autonomen Hausprojekt Willy*Fred gehen wir nun in die praktische Umsetzung dieser Struktur! In einem Haus am Linzer Graben wird unser Pionierprojekt starten. Mit einziehen wollen weithin bekannte und wichtige Vereine wie MAIZ, FITITU% und Vimö (Verein Intersexueller Menschen Österreich). Das im Haus untergebrachte Kulturkollektiv scharrt in den Startlöchern um direkt am Linzer Pfarrplatz einen neuen kritischen und politischen Kulturstandort zu etablieren. Mit dabei wird auch der Infoladen Treibsand sein. Alte wie neue Bewohner*innen des Hauses freuen sich auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Wohn- und Lebensraumes.
...unabhängig und frei finanziert
Gerade die aktuelle politische Situation fordert uns auf im Haus Willy*Fred unabhängig und frei agieren zu können. Auch finanziell wollen wir weitgehende Unabhängigkeit von staatlichen Subventionen einerseits und vom Finanzmarkt andererseits erreichen und Freund*innen des Projekts als Direktkreditgeber*innen einbinden. Eine Million wollen wir so stemmen. Die Hälfte davon haben wir binnen weniger Wochen zugesagt bekommen. Weitere 400.000 Euro müssen wir aber noch in den nächsten 4 Wochen einsammeln da unser Kaufoptionsvertrag Ende Oktober ausläuft. Andere Immobilieninvestoren warten schon auf diesen Stichtag, aber wir wollen ihnen unseren Traum vom solidarischem und selbstverwaltetem Willy*Fred Haus nicht einfach überlassen.
...wir brauchen Direktkredite!
Mit eurer Unterstützung kann das gelingen! Bitte verbreite die Infos zum Projekt Willy*Fred über alle deine Kanäle und verlinkt uns auf eurer Homepage. Wenn du willst und kannst sei Teil unseres Pionierprojektes indem du dein Geld bei uns anlegst. Ab 500 Euro Direktkredit bist du dabei und legst dein Geld sinnvoll und lokal an! Frei nach dem Motto:
"Lieber 1000 Freund*innen im Rücken als eine Bank im Nacken!"
Nähere Informationen dazu kannst du unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anfordern. Du bekommst dann ein umfassendes Infopaket zugeschickt.
Dank & Schön & Liebe Grüße
Die Willy*Fred Projektgruppe
Weitere Informationen auf:
Homepage Willy*Fred: habitat.servus.at/willy-fred/
Homepage Habitat: habitat.servus.at/
und Facebook: https://www.facebook.com/hausprojektwillyfred
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An einigen Orten, die für die Anfänge der ArbeiterInnenbewegung wichtig waren, werden wir uns sowohl der erzählten Geschichte der Sozialdemokratie, als auch der zumeist verschwiegenen Geschichte der Radicalen und AnarchistInnen widmen und zum Abschluß die Anarchistische Buchhandlung besuchen.
So, 18. Oktober 2015
Start: 11 Uhr Märzpark (Ecke Wurzbachgasse/Hütteldorferstraße)
Dauer: ca. 3 Stunden – wir werden dabei auch öffentliche Verkehrsmittel benutzen
Bitte um Anmeldung per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Musikalisch mal was anderes...
Nicolette: No Government
https://www.youtube.com/watch?v=zHExVS09qRI
Weiterlesen: Musiktipp der Woche: Nicolette
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Die Bibliothek von unten feiert heuer ihr 15jähriges Bestehen, deshalb feiern wir am Samstag, den 17.10. ab 20 Uhr im Ernst Kirchweger Haus mit Kommando Elefant, Auflegerei, Cocktails, Verlosung, etc
Solibeitrag: 5€
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Zum ersten Mal findet in Deutschland ein Geschichtsort der anarchosyndikalistischen Bewegung als Kulturdenkmal offiziell Anerkennung.
Errichtet wurde die Bakuninhütte ab 1925 von Mitgliedern der Meininger Ortsgruppe der anarchosyndikalistischen FAUD - bald diente sie der Bewegung als Treffpunkt für überregionale Veranstaltungen, Seminare, Feste und Zeltlager. Mit der Machtübergabe an die NationalsozialistInnen 1933 wurde der "Siedlungsverein für gegenseitige Hilfe e.V." zwangsaufgelöst und enteignet, die Hütte an den SS-Sturm IC/57 Meiningen übergeben. 1935 übernahm die NSDAP München die Hütte, 1938 wurde sie an einen Bewohner eines Nachbardorfes verkauft. 1945 enteignete die Sowjetische Militäradministration den Besitzer, die Rehabilitierung des anarchosyndikalistischen Siedlungsvereines wurde jedoch verweigert. 1947 übernahm die SED die Hütte, übergab diese später an die Gemeinde Ellingshausen - ab 1970 diente die "Bakuninhütte" dann der Bereitschaftspolizei für Trainingszwecke. Nach der Wende entstanden erste Bemühungen, die Bakuninhütte zu bewahren, was schließlich durch Ankauf des Geländes 2005, Gründung des "Wanderverein Bakuninhütte e.V." und Renovierungsarbeiten gelang.
„Freies Land und freie Hütte,
freier Geist und freies Wort,
freie Menschen, freie Sitte,
zieht mich stets zu diesem Ort!“.
(Hüttenspruch der Bakuninhütte)
Mehr Informationen: www.bakuninhuette.de / Freies Land und freie Hütte...
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Bei den Diskussionen um die Auswirkungen der Austeritätspolitik in der Linken zu selten beachtet: die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Auswirkungen. Manuela Banoza beschreibt diese in einer Reportage aus Thessaloniki unter dem Titel "Solidarität als Mittel zum Kampf":
Ich sitze mit Voula in ihrer Wohnung in einem Vorort von Thessaloniki. Sie hat handgemachte griechische Süßigkeiten und Espresso Freddo aufgetischt. Die 54-Jährige ist Mitbegründerin der Women’s Initiative Against Debt and Austerity Measures, die sich gegen die unsoziale Sparpolitik richtet, und bereits seit ihrer Jugend politische Aktivistin und Feministin. „Frauen sind die ersten, die von Sparmaßnahmen betroffen sind, und die Situation wird jedes Jahr immer schlimmer und schlimmer. Wir leben wie Gefangene“, sagt Voula. Es sind vor allem Frauen, die sich aufgrund der Kürzungen im Care-Bereich nun unentgeltlich um Kinder, Kranke und Alte kümmern – was sich natürlich auch auf ihr soziales Leben auswirkt.
Zurück in alte Rollen. Auch Nasia, die mit 27 Jahren eines der jüngsten Mitglieder der Fraueninitiative gegen die Austeritätspolitik ist, bestätigt diesen Befund: „Frauen arbeiten oft in prekären und schlechter bezahlten Jobs. Sie sind sehr stark von der Zerstörung des Wohlfahrtsstaates betroffen. Aber der zentrale Punkt dabei ist: Welche Frauenrollen werden durch diese Politik gefördert? Welche Möglichkeiten bleiben jungen Frauen? Entweder zurück an den Herd oder ins Ausland.“ Sie selbst lebt seit letztem Jahr in Deutschland, viel lieber wäre sie aber in Griechenland geblieben. Doch seit der Krise scheint Migration für viele junge Griech_innen die einzige Option zu sein.
„Wenn die Armut durch die Türe tritt, springt die Liebe aus dem Fenster“, lautet ein griechisches Sprichwort. Neben Arbeitslosigkeit, Kürzungen im öffentlichen Sektor, Privatisierungen und einem desaströsen Gesundheitssystem kommt es zu einem weiteren Problem: Seit der Krise steigen die Fälle von häuslicher Gewalt an Frauen, aber auch an Kindern. Gleichzeitig können Hilfsorganisationen durch die finanziellen Kürzungen kaum überleben. In Griechenland wurde erst 2006 ein Gesetz eingeführt, das häusliche Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe kriminalisiert. Ohne Unterstützung und mit zunehmender finanzieller Unsicherheit wird es für Frauen immer schwieriger, gewalttätige Beziehungen zu beenden.
Zum gesamten Artikel in der sehr lesenswerten feministischen Zeitung "Anschläge"
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Der Sommer ist vorbei, aber tröstet euch, dafür beginnt eine neue Saison vom que[e]r! Und neu ist nicht nur die Saison – sondern auch traraaaa unsere Öffnungszeiten! Für viele Menschen war der Veranstaltungsbeginn 20:00 (real noch später) einfach zu spät. Dank der wunderbaren Kooperation mit der Bibliothek von unten können nun die Veranstaltungen um 19:00 beginnen. Das heisst für viele (und auch für uns) dass sich Veranstaltung, plauschen und letzte U-Bahn vereinbaren lassen! Yeah!
Eine neue Saison heisst auch, es gibt nicht nur, jede Menge Gelegenheit Veranstaltungen zu (Hetero)Sexismus, LGBTIQ, Antifa, Antirassismus, Überwachung, der alltäglichen beschissenen Staatlichkeit uvm zu besuchen, sondern diese auch mit zu organisieren!
Das Organisieren eines wöchentlichen Programms, das Kochen, das Putzen – die oft unsichtbare Reproduktionsarbeit – sind ebenso Teil des que[e]rs. Damit das auch weiterhin Spaß macht, ist Verstärkung herzlich willkommen! Bring Ideen und Motivation zum offenen Treffen, damit wir gemeinsam die weitere Gestaltung des que[e]rs planen können!
Für ein que[e]r als Raum für Austausch, Zusammenarbeit, Information und Spaß!
Schau vorbei am Mittwoch dem 30.9.20152015, 19:00 in der Wipplingerstrasse 23
Überblick und Programm: https://queer.raw.at/
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Wenn du etwas Beliebiges verändern könntest, was wäre es? Würdest du für den Rest deines Lebens Urlaub machen? Dafür sorgen, dass fossile Brennstoffe aufhören Klimawandel zu verursachen? Dir ethisch vertretbare Banken und Politiker_innen wünschen? Jedenfalls wäre sicherlich nichts unrealistischer, als alles so zu belassen, wie es ist - und andere Resultate zu erwarten...
In unseren privaten, finanziellen und emotionalen Kämpfen spiegeln sich globale Unruhen und Katastrophen wider. Wir könnten all unsere Zeit darauf verwenden, ein Feuer nach dem anderen zu löschen, aber sie haben alle die selbe Ursache. Stückweise zu reformieren wird nichts in Ordnung bringen: Wir müssen alles, entsprechend einer anderen Logik, überdenken.
https://www.youtube.com/watch?v=L9z5-AZKauk
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Wann? Dienstag, 29. September 2015 20:00 VoKü ab 19:00
Wo? Anarchistische Bibliothek Wien, Lerchenfelder Straße 124-126, 1080 Wien (Hof 3 Tür 1A)
Manche Autonome bezeichnen sich gerne als Anarchist_innen, andere würden das strikt ablehnen. Viele Anarchist_innen sehen sich in einem Naheverhältnis zu den Autonomen, andere würden das empört zurückweisen. In der Diskussion werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Konzepten der beiden Strömungen herausgearbeitet. Da beide nicht als Einheit betrachtet werden können, wird das genug Anlass zu Widerspruch und Diskussionen geben.
Diskussion mit Robert Foltin
Zur Anarchistischen Bibliothek und Archiv
Zum Buch beim Anarchia-Versand
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Der folgende Text wurde vom sehr lesenswerten Blog "Bodenfrost" übernommen.
Wir hatten bereits vor einigen Monaten das selbstverwaltete Wohnprojekt “Comunidad la Esperanza” (Gemeinschaft Hoffnung) vorgestellt (siehe Bericht). Mittlerweile leben 250 Menschen, 150 davon Kinder, in den 4 besetzten Wohnblöcken in Santa María de Guía auf Gran Canaria. Die Bewohner organisieren sich basisdemokratisch in monatlichen Versammlungen. Verschiedene Arbeitsgruppen kümmern sich um die Umsetzung der gemeinsam gefassten Beschlüsse.
Comunidad la Esperanza:
https://www.youtube.com/watch?v=vU3Ew3Hp_cI
Die Anarchistische Föderation Gran Canaria, die die Besetzung vor zwei Jahren initiiert hat, vermittelt in einem Bericht über den Alltag in der Comunidad la Esperanza anschaulich, wie sich das Leben anfühlt, das von gegenseitiger Hilfe und Solidarität geprägt ist. Hier eine deutsche Übersetzung dieses Textes. Das spanische Original kann auf der Webseite der Anarchistischen Föderation Gran Canaria eingesehen werden.
Ein Tag im Wohnprojekt "Esperanza"
Es ist 7 Uhr morgens. Ich strecke mich und bereite mich vor, mir das Gesicht zu waschen. Ich drehe den Wasserhahn auf und es kommt Wasser. Die Tonne ist heute also offensichtlich pünktlich gekommen und Blas, Mitglied der Arbeitsgruppe Instandhaltung, konnte die Versorgung um 7 Uhr öffnen, wie es unser Zeitplan für Wassereinteilung vorsieht. Der gute Blas, und alle, die ihm bei der Wartung helfen, kümmern sich um das Wasser und um Feststellung und Behebung von Schäden, damit die Comunidad funktioniert. Sie bekommen nichts dafür. Warum sie es machen? Aus Solidarität und Engagement für “das Projekt”, das ist der einzige Grund.
Ich ziehe mich an und gehe runter in den Hof. Judith und Azu sind gerade dabei, ihn zu fegen und ihn reinigen. Heute ist nicht Montag, unser Tag des allgemeinen Reinemachens, aber sie wollen die Gemeinschaftsbereiche sauber halten. Sie wissen, dass man uns genau auf die Finger schaut, weil wir Hausbesetzer sind. Wenn es drunter und drüber geht beim Saubermachen schließen sich einige Männer an, aber bedauerlicherweise haben die Frauen den größten Anteil an dieser Arbeit. Jedoch herrscht keine Macho-Stimmung: Die Frauen sind bei fast allem die Mehrheit. Diejenigen, die kommen und sich um eine Wohnung bewerben, sind fast immer Frauen. Sie sind die Mehrheit bei den Versammlungen und sie sind diejenigen, die sich dabei am meisten einbringen. Die Arbeitsgruppen werden fast alle von den Frauen organisiert. Wenn es irgendeinen Konflikt gibt, sind die Frauen die ersten, die eingreifen und vermitteln. Das Konzept der Stärke hat in der Comunidad seinen stereotypen männlichen Charakter verloren.
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